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50 Jahre Evangelisches Erwachsenenbildungwerk Nordrhein

Jubiläumsveranstaltung in Aachen mit Philosophin Ariadne von Schirach

„Was sind schon 50 Jahre eeb-Nordrhein angesichts der über 2000-jährigen Geschichte der Kirche, mag sich mancher fragen“, schreibt Gerrit Heetderks, der Leiter des Evangelischen Erwachsenenbildungswerkes Nordrhein zum Jubiläum seiner Einrichtung. Dennoch feiert das eeb-Nordrhein derzeit mti einer Jubiläumswoche seinen runden Geburtstag. Die Auftaktveranstaltung fand am Montag in der Aachener Annakirche statt.

Bildungsauftrag der Kirche

Am 6. Januar 1965 gründeten Kirchenkreise und Einrichtungen in Düsseldorf diesen Verein, um den Bildungsauftrag der Kirche neben dem selbstverständlichen Verkündigungsauftrag größeres Gewicht zu geben. Nach den Jahren des materiellen und äußerlichen Wiederaufbaus nach  dem Krieg wurden für die Menschen, auch für die Christen, Fragen der Bildung, aber auch der Erziehung künftiger Generationen zu  mündigen Bürgern wieder wichtiger. Auch das Erlernen von fremden Sprachen und die Geschichte fremder Länder und Kulturen war für die Menschen von Interesse.

Die außerschulische Bildung wurde als Aufgabe in Gesellschaft und Kirche bedeutsam. Ein ganzheitliches Verständnis von Bildung eröffnete den Blick auf den Zusammenhang von Bildung und Religion, die beide aufeinander bezogen werden können. Als „Sprachschule der Freiheit“ hat der Theologe Ernst Lange in diesen Jahren die Bildungsarbeit der Kirche beschrieben.

Hoher Einsatz von Ehrenamtlichen

Nach 10 Jahren wurde in Nordrhein-Westfalen das Weiterbildungs-Gesetz beschlossen. Es hat den Kirchen neben anderen gesellschaftlichen Gruppen einen wichtigen Platz in der Weiterbildungs-Landschaft unseres Landes eingeräumt. Das Besondere kirchlicher Bildungsarbeit blieb dabei immer der hohe Einsatz von ehrenamtlich Tätigen und die Orientierung an den Fragen und Bedürfnissen konkreter Menschen, nämlich der Mitglieder der Kirchengemeinden vor Ort. Um die Ehrenamtlichen besser zuzurüsten, gab es in vielen Gemeinden und Kirchenkreisen Fernstudienangebote, an denen auch aus unserer Region viele Männer und Frauen teilnahmen und sich dadurch ein hohe Qualitikation erwerben konnten. Im Laufe der Jahre kamen die Familien- und Seniorenbildung als spezifische Bildungsangebote hinzu.

Der Evangelischen Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Aachen ein Gesicht gegeben

Auch im Kirchenkreis Aachen haben sich über die Jahrzehnte Christen im Haupt- und Ehrenamt für den Bildungsauftrag in die Pflicht nehmen lassen und der Evangelischen Erwachsenenbildung in unserer Region Gesichter gegeben, dabei sei nur an die ersten Referenten Heinz-Otto Meyer und Inge Flachskampf erinnert, von denen die letztere bis heute in der Seniorenbildung ehrenamtlich tätig ist.

Abkehr vom effizienzbestimmten Lebensentwurf

So dezentral wie der Arbeit der Erwachsenenbildung aufgestellt ist, so sind auch die Veranstaltungen zum Jubiläum über das ganze nördliche Rheinland verteilt. In Aachen hielt die Philosophin Adriane von Schirach aus Berlin einen Vortrag unter dem Titel "Du sollst nicht funktionieren - Für eine neue Lebenskunst". Sie forderte darin eine Abkehr von einem effizienzbestimmten Lebensentwurf zu einem Leben, das sich an echten, glück- und sinnstiftenden Werten ausrichtet. Sie mahnte eine Lebenskunst an statt Selbst-Optimierung, Selbst- und Fremdausbeutung. Der Leiter der Evangelischen Stadtakademie in Aachen, Jürgen Groneberg, moderierte die Festveranstaltung. Superintendent Hans-Peter Bruckhoff und Gerrit Heetderks sprachen Grußworte.  Am Samstag, 9. Mai, endet die Festwoche mit einem Gottesdienst in der Johannes-Kirche in Düsseldorf, in dem Ministerin Sylvia Löhrmann die Predigt hält.

(Text: Paul Schnapp)

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