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"Auch als Kirche mit Vergangenheit auseinandersetzen"

Reger Austausch und großes Interesse beim Pfarrkonvent zum ersten Weltkrieg - Referenten informieren über die Anfänge des ersten Weltkrieges in der Region Aachen und die Rolle der (evangelischen) Kirche in der Kriegszeit

Zum 100. Mal jährt sich in diesem Jahr der Ausbruch des ersten Weltkrieges. Im Gedenken an dieses Ereignis kamen die Pfarrerinnen und Pfarrer des Kirchenkreises Aachen bei einem Pfarrkonvent zusammen. Unter der Moderation von Pfarrer Jens-Peter Bentzin aus der Kirchengemeinde Monschauer Land gab es angeregte Gespräche, zwei Referenten vom historischen Institut der RWTH Aachen gaben Einblick in die geschichtlichen Hintergründe.

Kriegseuphorie in Aachen

Das Interesse der rund 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Thematik war groß, und dies sei auch gut, sagte Bentzin, denn "die Dynamik der Ereignisse vor 100 Jahren berührt uns mit ihrer Aktualität auch heute noch." Von dieser Dynamik, die auch die Bevölkerung der Region Aachen erfasste und eine Art Kriegseuphorie in der Kaiserstadt entstehen ließ, berichtete Dr. Rüdiger Haude vom historischen Institut der RWTH Aachen in seinem Vortrag.

"Dunkles Kapitel in der Geschichte der Kirche"

Besonders wichig sei es laut Pfarrer Bentzin, "dass wir uns auch als Kirche mit der Vergangenheit auseinandersetzen." Der erste Weltkrieg sei ein dunkles Kapitel in der Geschichte der Kirche. Über die Rolle der Kirche in der Kriegszeit referierte Katharina Grannemann, ebenfalls vom historischen Institut der RWTH. Hohe Kirchenmänner wie Walther Wolff aus Aachen, evangelischer Pfarrer und späterer Präses der rheinischen Kirche, befürworteten den Krieg und propagierten ihn als "von Gott gewollt." In zahlreichen Kriegsgebeten priesen sowohl katholische als auch evangelische Pfarrer Deutschland als die von Gott zum Sieg erkorene Nation. Dies sei unvereinbar mit dem "Leben aus Gottes Wort", das man als Christ führen sollte, sagte Pfarrer Bentzin.

Exkursion nach Ypern/B im September

In Gedenken an die Schrecken des ersten Weltkrieges planen die Pfarrerinnen und Pfarrer des Kirchenkreises Aachen zusätzlich im September einen Ausflug nach Ypern. Die Kleinstadt im belgischen Flandern lag während des Krieges direkt an der Westfront und war stark umkämpft. Heute erinnern in Ypern zahlreiche Mahnmale und Soldatenfriedhöfe an die Geschehnisse des ersten Weltkrieges.

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