Ein besonderes Konzert veranstaltet die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Aachen am Freitag, 15. März, in der Aachener Annakirche. Um 18 Uhr beginnt die Veranstaltung, die gerade in den gegenwärtigen Zeiten eines anwachsenden Antisemitismus in der Gesellschaft einen Beitrag zum gegenseitigen Verständnis leisten will.
Das Konzert bringt christliche Orgelmusik und jüdische Liturgie zusammen. Im 19. Jahrhundert führten Reformsynagogen in Deutschland die Orgelmusik in ihren Gottesdiensten ein. In der Shoah wurde auch diese Kultur gewaltsam zerstört. Der gebürtige Ukrainer und Wahl-Lübecker Semjon Kalinowsky an der Viola und der Düsseldorfer Organist Prof. Torsten Laux haben alte Kompositionen wieder entdeckt und mit neuen Werken ins Gespräch gebracht.
Zum Programm schreibt Semjon Kalinowsky:
"Dieses Programm stellt einen interreligiösen Dialog dar. Angelehnt an die reichen Traditionen der christlichen Orgelmusik und der jüdischen Liturgie, vereint dieses Programm in einem einzigartigen Konzept die beliebten Repertoire-Klassiker mit den wertvollen, in Vergessenheit geratenen Werken, die wir infolge unserer intensiven Forschung entdeckt haben. Im Vordergrund steht dabei, dass eine Brücke zwischen Tradition und Moderne geschlagen wird – durch die Kompositionen von Torsten Laux und Herman Berlinski. Die seltene, aber reizvolle Konstellation Viola und Orgel verspricht ein außergewöhnliches Klangerlebnis."
Semjon Kalinowsky wurde vom Präsidenten der Ukraine mit dem Titel „Verdienter Künstler derUkraine“ ausgezeichnet. Er erhielt seine künstlerische Ausbildung an der Staatlichen Hochschule für Musik Lemberg. Als Stipendiat des Polnischen Kulturministeriums absolvierte er an der Staatlichen Musikakademie Danzig sein Aufbaustudium.
Der Eintritt zu dem Konzert ist frei, über eine Spende freut sich die Veranstalterin.