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Dagmar Deußen zur Prädikantin ordiniert

Dagmar Deußen tritt ihre Amtszeit als Prädikantin an und verpflichtet sich damit dem Dienst an der Gemeinde

"Liebe Gemeinde, wer kennt es nicht, das alte Sprichwort: "Schuster bleib bei deinen Leisten!?"", mit diesen Worten begann Dagmar Deußen ihre Ordinationspredigt am vergangen Sonntagnachmittag in der Christuskirche in Haaren. Mit ihrer ersten Predigt trat sie das Amt der Prädikantin an. Superintendent Hans-Peter Bruckhoff, der die Ordination vollzog, betonte selbst, dass die Ordination zum Prädikanten beziehungsweise zur Prädikantin ausschließlich in der evangelischen Kirche im Rheinland existiert. Ein Prädikant ist ein ehrenamtlicher Mitarbeiter der Kirchengemeinde mit dem Recht den Dienst an Wort, Sakrament und in der Seelsorge auszuüben.

Die Angst vor dem Neuen

Vor mehr als zehn Jahren hatten Menschen aus der Gemeinde der Christuskirche im Aachener Norden Dagmar Deußen das erste Mal gefragt, ob sie es sich vorstellen könne, Mitglied im Presbyterium zu werden. Damals war sie schon als Helferin bei Kinder- und Familiengottesdiensten in der Gemeinde tätig und verschiedene Mitglieder hatten sie darauf hingewiesen, dass sie gut für die Arbeit als Presbyterin geeignet wäre. Doch zunächst traute sie sich nicht.

"Schuster, bleib bei deinen Leisten" - mit dem Sprichwort beschrieb sie die Angst davor, sich etwas Neues zu trauen. Eine Angst, die sie selbst nach langen Ausreden überwunden hat.
"Ich fand, ich müsste was tun für die Gemeinde", gesteht sie. Und so entschied sie sich damals dazu, das Presbyterium auszuprobieren. Nachdem sie erkannte, wie wichtig auch die Arbeit im Hintergrund der Gemeinde ist, blieb sie.
Die Erfahrungen, die sie dabei gemacht hat, trägt sie in ihrer Predigt direkt an die Gemeinde. Die Angst vor dem Neuen beziehe sich nicht nur auf den einzelnen, sondern die Gemeinde.

"Wenn wir in unserer Kirche, in unserer Gemeinde weiterhin im diesem Sinne handeln, dann können wir bald einpacken"

Dagmar Deußen träumt von einer Gemeinde, in der jeder einen Platz findet, nicht nur in traditionellen Gruppen oder Bibelkreisen. "Wir müssen uns überlegen, wie wir die Zukunft weiter gestalten. Neben traditionellen Gottesdiensten auch andere Formen ausprobieren", erklärt sie in ihrer Predigt. Ihr großer Traum ist die Entwicklung eines Gottesdienstes für "Menschen in der Mitte des Lebens", also Menschen, die sich unter Umständen in einen klassischen sonntäglichen Gottesdienst nicht wiederfinden können.

Mit ihren ersten Worten als Prädikantin versucht sie auch andere Mitglieder zu inspirieren und vor allem ihnen die Angst zu nehmen, sich zu engagieren und Neues zu schaffen. Sie verwies auf den Propheten Jeremia, der das Wort Gottes verkünden sollte, sich allerdings nicht traute und so von Gott den Zuspruch bekam: "Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir und ich will dich erretten" ( Jeremia, 1. Kapitel, Vers 8). Diese Worte haben Dagmar Deußen Kraft gegeben und sollen auch anderen Menschen helfen, Neues zu wagen.
"Ich habe gelernt, dass ich das aushalten kann, wenn mir der Wind mal vorne ins Gesicht weht. Mein Glaube ist mein festes Fundament, das mich trägt"

(Text: Tamara Mansaray)

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