„Genau darin, in diesem herausfordernden und zugleich sehr begrenzten Dienst lassen Sie sich auf Ihre Mitmenschen ein und stärken Sie mit Ihrer Zeit, Ihrem Zuhören und Ihrer Kraft. Sie alle, die Sie heute als Notfallseelsorger*innen gesegnet und beauftragt werden, lassen sich ein auf die Situation des Nächsten in Not, auf Ausnahmesituationen, die alle Beteiligten überfordert. Sie gehen da hinein und wieder hinaus. In diesem Tun liegt Segen, Gott selbst ist gegenwärtig in solchen Situationen und Momenten.“ Er spricht die neuen Notfallseelsorger*innen direkt an: „Es wird sehr viele Momente der Not und der Überforderung geben und Sie können gar nicht überschätzen, wie viel Kraft solche Aufmerksamkeit und Anteilnahme schenkt und wie weit die Folgen und Wirkungen solcher Begegnungen sind.
Genau das kann den Unterschied ausmachen, aus der Verlorenheit zurückgeholt zu werden oder allein zu bleiben, die eigene Schwachheit zulassen zu können, weil ein Gegenüber dafür einen Raum eröffnet.
Ich wünsche Ihnen in diesem Dienst die Erfahrung, dass Sie dabei nicht allein die Starken sein müssen, dass Sie in der Kraft Ihrer Gemeinschaft und in der fachlichen und persönlichen Begleitung in der Notfallseelsorge selbst mitgetragen sind von anderen. Gott segne Sie und alle, die Ihnen in Ihrem Dienst anbefohlen sind.“
Die beiden Kordinator*innen schließen sich an: „Ihr habt Euch heute bereit erklärt, bei der Rufbereitschaft der Notfallseelsorge mitzumachen. Ihr wollt Eure Kraft und Eure Zeit für Menschen einsetzen, die akut von seelischem Leid betroffen sind. Ich danke Euch dafür, denn ohne Euer Engagement wäre dieser Dienst nicht aufrecht zu erhalten. Nur auf viele Schultern verteilt kann solch eine Rufbereitschaft Tag und Nacht und das ganze Jahr über gewährleistet werden.“
Was können wir Euch mitgeben für diese Aufgabe?
Notfallseelsorge ist...
...Zeit zuzuhören, Tränen und Schweigen auszuhalten,
...Zeit der Klage und der Trauer Raum zu geben,
...Zeit standzuhalten und sich dem Dunkel stellen, auch wenn es schwerfällt,
...Zeit Nähe zu schenken
...Zeit, die ersten behutsamen Schritte mitzugehen in ein verändertes Leben.
Text: Eckhard Weimer