Seit 14 Jahren wird im November die „Nacht der Lichter“ Aachener Dom gefeiert. Dann verwandelt sich das Weltkulturererbe in ein Lichtermeer, erhellt von hunderten Kerzen, mehrstimmige Gesänge wechseln sich ab mit andächtiger Stille. Das ökumenische Abendgebet, das seinen Ursprung in der ökumenischen Communauté de Taizé hat, zieht nicht nur Menschen aus dem Raum Aachen an, seine Wirkung strahlt bis in die Niederlande, Belgien und auf die gesamte Region aus. Bis zu 800 Menschen kommen Jahr für Jahr bei der „Nacht der Lichter" und anschließend im Haus der Evangelischen Kirche zusammen – doch nicht so in diesem Jahr.
Durch Corona wird alles anders sein. Denn eine Zusammenkunft von mehreren hundert Menschen auf engem Raum erscheint nicht zuletzt aufgrund der aktuellen Entwicklung bei den Infektionszahlen undenkbar. Also hat sich das ökumenische Vorbereitungsteam – der Fachbereich kirchliche Jugendarbeit der Regionen Aachen-Stadt und Aachen-Land, der Evangelische Kirchenkreis Aachen und die Jugendkirche Kafarna:um in der Pfarrei Franziska von Aachen – für eine Alternative entschieden. Es soll ein Abendgebet in digitaler Form geben – quasi eine „Nacht der Lichter 2.0“.
Dafür hatten sich Jugendliche und junge Erwachsene für Dreharbeiten im Jugendcafé pinu’u verabredet. Das Jugendcafé, das vom Philip-Neri-Haus getragen wird, organisiert regelmäßig Bandcontests und kleine Konzerte. Auch die entsprechende technische Ausrüstung ist für Filmaufnahmen vorhanden. Deko, Instrumentalisten, Sänger sowie Sprecher werden nacheinander abgefilmt. Die Aufnahmen finden unter coronagerechten Bedingungen statt. Daher können nur maximal bis zu vier Personen gleichzeitig auf der Bühne agieren. Auch der Chor, der die Nacht gelgleitet, muss praktisch in seine Einzelteile zerlegt, die verschiedenen Gesangsstimmen einzeln aufgenommen werden. Anschließend wird alles zusammengeschnitten und abgemischt.