An diesem Ort wird gebetet. Klar, die evangelische Genezareth-Kirche an der Vaalser Straße wurde vor vier Jahren natürlich auch dafür gebaut. „Aber, auch wenn wir das Kreuz nicht verstecken, ist der Kirchraum doch eigentlich neutral“, erläuterte Pfarrer Mario Meyer. „Der Raum wurde so gestaltet, dass alles verstellbar ist: Stühle, Taufbecken, Altar.“ Gute Bedingungen ebenso für andere Dinge, dachte sich die Gemeinde und stellt seit 2019 regelmäßig ein Kulturprogramm auf die Beine. Mittlerweile gibt es zwölf Veranstaltungen im Jahr.
Federführend verantwortlich sind dafür Meyer und Ulrike Overs. Entscheidend für das Programm ist aber das Votum des Kulturausschusses. Der hat dabei vor allem eins im Hinterkopf: „Die Kultur soll hier nicht nebenher laufen, sondern mit dem Gemeindeleben verbunden sein“, erklärte Meyer. Ein Konzert sei auch immer eine Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen, sich besser kennenzulernen. „Es geht darum, dass sich die Leute hier wohlfühlen, vertraut werden mit der Kirche und der Gemeinde“, so Meyer weiter. Das Gemeindegebiet erstreckt sich von der westlichen Innenstadt bis an die niederländische Grenze. Manches Gemeindeglied wohnt jenseits der Grenze. Und zu Konzerten und Ausstellungen kommen die Menschen natürlich von sehr viel weiter her.