Am Sonntag, dem 2. Sonntag nach Trinitatis, ist eine große und bunte Gemeinschaft in der Genezareth-Kirche zusammengekommen, um den Ordinationsgottesdienst von Pfarrerin Lena Wolking zu feiern. Presbyter Vincent Klein begrüßte die Gemeinde und übernahm eine formale Einführung: Pfarrerin Lena Wolking hat im Frühjahr ihren Vorbereitungsdienst an der Immanuelkirche beendet und ist seit März dieses Jahres 2023 Pfarrerin an der Genezareth-Kirche mit einem Umfang von 50 Prozent, weitere 25 Prozent umfasst ihre Tätigkeit im evangelischen Team der Krankenhausseelsorge.
„Ein weiter Raum, in den wir gemeinsam wachsen“

(Foto: K. Albrecht)
Eine große bunte Gemeinschaft war zusammengekommen, um die Ordination von Pfarrerin Lena Wolking zu feiern.
Was bedeutet Ordination?
Die Ordinationsansprache hielt Superintendent Hans-Peter Bruckhoff. Er machte sich Gedanken zum Sinn der Ordination. „Wir ordinieren dich dazu, dass du immer wieder hinhörst und dich unterbrechen lässt, um zuzuhören“, sagte er. Zwei Sätze aus der Partnerkirche „United Church of Christ gab er Lena Wolking mit auf den Weg: „God is still speaking“, auch, wenn wir dies manchmal kaum noch wahrnähmen. Die Botschaften des Evangeliums seien keine Werbe-Slogans, dürften nicht banalisiert werden. Als Predigerin müsse, dürfe sie vielleicht immer eine Suchende sein, denn das sei auch der Kern des Glaubens. Seine Klarheit bestehe in der Bewegung.
Das spiegele auch der zweite Satz wieder, den Bruckhoff Lena Wolking mit auf den Weg gab: „Setze keinen Punkt, wo Gott ein Komma gemacht hat.“ Für die Ordination hatten sich Mitglieder des Presbyteriums, der Gemeinde, Wegbegleiterinnen und -begleiter, Familie, Freunde, Kolleginnen und Kollegen der Krankenhausseelsorge - für das evangelische Team Pfarrerin Sabine Haag und für das katholische Team Pastoralreferent Marek Dzieciolowski - im Altarraum versammelt, um Lena Wolking ihre persönlichen Segenswünsche auszusprechen. Assistiert von Pfarrerin Serena Hillebrand, die gemeinsam mit Lena Wolking die Vikariatsausbildung durchlief, und Cor Leendertse, der im Gemeindeprojekt während der Vikariatszeit von Lena Wolking ehrenamtlich engagiert war, sprach Superintendent Bruckhoff die offiziellen Formeln der Ordination.
Worte, die Mut machen
„Du stellst meine Füße auf weiten Raum“, Psalm 31,9, hatte sich Lena Wolking als Ordinationsvers gewählt. Zu ihm gestaltete sie ihre Predigt. Das Wort erzeuge Bilder im Kopf, von Berggipfeln, von Meer, Weite und Urlaub. Doch der Verfasser dieser Worte, schrieb sie in großer Not, um Mut zu fassen. Auch als Pfarrerin, die Menschen begleitet, gehe es um die Frage: „Wo stehen deine Füße jetzt? Wie geht es dir?“ – Oft kommen dann im Gespräch Erinnerungen an vergangene Lebensstationen, an schöne Orte. Solche Momente lassen Raum für die Weite. Doch es gebe auch andere Momente, die sie auch selbst schon erlebt habe, erinnert sich Lena Wolking. Dann werde der weite Raum unter ihren Füßen plötzlich eng. In solchen Momenten, machten die Worte aus dem Psalm Mut, Schritt für Schritt die Enge zu verlassen. Die Füße in weiten Raum stellen, meine genau das, sich aufrichten lassen, wieder Mut schöpfen. Im Anschluss leitete Lena Wolking die Liturgie des Gottesdienstes weiter, die durch Pfarrerin Bettina Donath-Kreß begonnen worden war.
Gute Wünsche für den Weg
Zum Abschluss sprachen stellvertretend für die beiden neuen Wirkungsstätten Pfarrer Wolfram Witthöft (Vorsitzender des Bereichspresbyteriums West) und Pfarrerin Sabine Haag (evangelische Klinikseelsorge) ein paar kurze Grußworte. Witthöft überreichte einen Rosenstrauch als Geschenk, verbunden mit der Hoffnung, dass Wolkings Verkündung ebenso blühen und immer guten Nährboden finden möge. Pfarrerin Sabine Haag freute sich, dass Lena Wolking ein starkes Bindeglied zwischen Gemeinde und Krankenhaus sei. „Seelsorge prägt unser aller Dienstgemeinschaft, wir möchten eine gute Dienst- und Weggemeinschaft sein“.
Pfarrerin Bettina Donath-Kreß überreichte Lena Wolking eine Stola, auf der Gemeindemitglieder eingeladen waren, ihre Wünsche für die neue Pfarrerin aufzuschreiben. „Ihr seid ein weiter Raum, in den ich wachsen darf, in den wir gemeinsam wachsen. Darauf freue ich mich“, bedankte sich die frisch ordinierte Pfarrerin Lena Wolking zum Schluss. Musikalisch begleiteten den Gottesdienst der Chor der Genezareth-Kirche unter der Leitung von Elmar Sauer und der Posaunenchor der Evangelischen Kirchengemeinde Aachen unter der Leitung von Christoph Land. Im Anschluss waren alle Besucherinnen und Besucher zum Empfang eingeladen.
(Text: Kathrin Albrecht)

(Foto: K. Albrecht)
Der Gottesdienst wurde musikalisch gestaltet vom Chor der Genezareth-Kirche (Leitung: Elmar Sauer) und vom Posaunenchor der Evangelischen Kirchengemeinde Aachen (Leitung: Christoph Land).

(Foto: K. Albrecht)
Presbyter Vincent Klein begrüßte die Gemeinde.