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Frauenhaus der Diakonie Aachen offiziell eröffnet

Nach aufwendigen Umbauarbeiten und mit neuem Konzept wurde das Frauenhaus der Diakonie an seinem neuen Standort offiziell eröffnet.

Einen offenen, warmherzigen und zugleich sicheren Ort denjenigen zu bieten, die vor Gewalt fliehen müssen, das war das Anliegen des Diakonischen Werks im Kirchenkreis Aachen e.V., als die Umbauarbeiten für das Frauenhaus vor rund einem Jahr begonnen haben. Nun wurde das Frauenhaus offiziell mit einem Festakt und vielen Gästen aus Politik, Kirche und Gesellschaft eröffnet. In der neuen Einrichtung finden bis zu neun Frauen mit ihren Kindern Schutz und Ruhe und können sich neu orientieren. „Wir haben viel geschafft und viel umgesetzt", freut sich Heike Keßler-Wiertz, Vorständin der Diakonie Aachen bei der
Eröffnung.

Wenngleich die Freude groß war, dass das neue Frauenhaus nach dem langen Umbau eines ehemaligen Hotels eröffnet werden konnte, mahnten die Rednerinnen und Redner zugleich an, dass Gewalt gegen Frauen auch nach dem Festakt nicht aus dem öffentlichen Fokus verschwinden dürfe. „Der Bedarf an solchen Einrichtungen besteht leider weiterhin. Dieses Haus ist ein wichtiger Baustein, aber es ist auch ein Aufruf an uns alle, wachsam zu bleiben und weiterhin für den Schutz der Frauen vor Gewalt zu kämpfen“, rief Aufsichtsratsmitglied und Bundestagsabgeordnete Ye-One Rhie die Gäste zu Beginn der Veranstaltung auf. Und auch der Präses der evangelischen Kirche im Rheinland, Dr. Thorsten Latzel, betonte die Notwendigkeit weiterer Präventions- und Hilfsmaßnahmen zum Schutz vor häuslicher Gewalt: „Wir müssen wachsam sein und gemeinsam handeln. Als Kirche und Diakonie dürfen wir nicht akzeptieren, dass Gewalt gegen Frauen als Bagatelle gilt.“

Bedarf nach wie vor hoch

Der Bedarf an Plätzen in einem Frauenhaus ist nach wie vor hoch, berichtet Kerstin Palenberg, Koordinatorin der Einrichtung. „Wenn wir der deutschlandweiten Frauenhaussuche melden, dass wir einen Platz zu vergeben haben, werden wir mit Anfragen regelrecht überschüttet. Es dauert keine halbe Stunde und der Platz ist belegt. Wir erhalten Anrufe aus ganz Deutschland.“ 

Im Schnitt bleiben die Betroffenen drei Monate in der Einrichtung. Während dieser Zeit werden sie auch auf ihr Leben nach dem Frauenhaus vorbereitet. „Gemeinsam mit den Frauen entwickeln wir eine neue Lebensperspektive. Wir unterstützen sie bei der Wohnungssuche und dabei, ein soziales Netzwerk aufzubauen, Schulen oder Kitas für ihre Kinder zu finden. Bei Bedarf kümmern wir uns auch um einen Neuanfang unter einem anderen Namen“, erklärt Palenberg. Das neue Konzept des Frauenhauses sieht vor, dass der Standort nicht mehr geheim gehalten wird. Den Betroffenen wird so ermöglicht, ein weitestgehend normales Leben zu führen, Freunde und Schulkameraden einzuladen und offen über ihre Situation zu sprechen. Somit wird auch die Nachbarschaft als natürlicher Schutzfaktor involviert.

Das Frauenhaus ist rund um die Uhr telefonisch unter 02404 / 91 00 0 erreichbar und aufnahmebereit für Frauen aus dem gesamten Bundesgebiet. Betroffene Frauen können sich entweder selbst an die Mitarbeiterinnen wenden oder werden über externe Fachberatungsstellen und die Polizei an die Einrichtung vermittelt. 

Kontakt

Heike Keßler-Wiertz

Vorständin

Geschäftsstelle
Reichsweg 30
52068 Aachen

0241 / 56 52 82 90

Andreas Schäffer

Ehrenamtlicher Vorstand

Geschäftsstelle
Reichsweg 30
52068 Aachen

0241 / 56 52 82 90