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Friedensgebete, Glockenläuten und Solidaritätsbekundungen

Kirchen in NRW besorgt über Krieg in Europa

Bielefeld, Düsseldorf (epd).

Kirchen in NRW haben den russischen Angriff auf die Ukraine scharf verurteilt. Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und westfälische Präses Annette Kurschus erklärte: „Unsere Gedanken und Gebete sind mit den Menschen, die nun um Leib und Leben fürchten und die erleben, wie Leid und Tod in ihre Städte und Dörfer einziehen.“ Der rheinische Präses Thorsten Latzel rief die Gemeinden zu Glockenläuten als hörbares Zeichen gegen den Krieg auf. Zahlreiche Kirchen luden kurzfristig zu Friedensgebeten ein.

Kurschus sagte, sie stehe „erschüttert und sprachlos“ vor den Angriffen auf die Ukraine. Grenzen zwischen Ländern würden verschoben, die Souveränität von Nationen werde missachtet, Völkerrecht werde gebrochen und der Friede auf dem europäischen Kontinent aufs Spiel gesetzt. Zu der Angst vor weiterer militärischer Eskalation und zum Mitgefühl mit den Menschen in den betroffenen Gebieten trete die Sorge um die Grundlagen des Miteinanders der Völker in Europa und um die internationale Ordnung, wie sie sich zwischen den Staaten seit dem friedlichen Ende des Kalten Krieges entwickelt habe. „Wir sind überzeugt, Waffengewalt werden Leid und Unrecht nur vergrößern“, betonte Kurschus.

Kurschus forderte, dass das diplomatische Gespräch mit Russland nicht abreißen dürfe. Sie kündigte an, die christlichen Kirchen und Gemeinden würden über ökumenische Beziehungen weiter den Kontakt zu den Menschen in Osteuropa halten. Die westfälische Präses rief zudem alle westfälischen Gemeinden zu Friedensgebeten auf. Kurschus kündigte an, in der Altstädter Nicolaikirche für den Frieden zu beten.

Auch der rheinische Präses Thorsten Latzel erklärte: „Dieser Krieg zerstört das Leben vieler Menschen.“ Der leitende Theologe rief die rheinischen Gemeinden auf, mit dem Läuten von Kirchenglocken gemeinsam ein hörbares Zeichen gegen den Krieg zu setzen. Für die Kirchenleitung wollte Oberkirchenrätin Barbara Rudolph an einem ökumenischen Friedensgebet in der Düsseldorfer Johanneskirche am Martin-Luther-Platz teilnehmen.

Der lippische Landessuperintendent Dietmar Arends erklärte: „Wir sind bestürzt über einen Krieg in Europa, der so viel Leid über die Menschen bringen wird und viele das Leben kosten wird“. Gewalt dürfe kein Mittel der Politik sein", betonte der oberste Repräsentant der Lippischen Landeskirche am Donnerstag in Detmold. Zahlreiche Kirchengemeinden in Nordrhein-Westfalen riefen zu spontanen Friedensgebeten und weiteren Aktionen auf.

Es gelte nicht allein nach politischen Lösungen des Konflikts im Osten Europas Ausschau zu halten, vielmehr auch die gemeinsame Sorge um den Frieden vor Gott zu tragen, erklärte der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker. In der für die Ukraine so fürchterlichen Situation sei man mit den Gebeten, Gedanken und Gefühlen ganz bei den Menschen dieses Landes, erklärte der Münsteraner Bischof Felix Genn. Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck hatte bereits zuvor die russische Invasion „aufs Schärfste“ verurteilt.

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