Es war ein besonderer Moment auf dem Bahnhofsvorplatz in Kall, der, oft gescholten wegen der großflächigen Versiegelung und Eintönigkeit der Gestaltung, nun eine ganz neue Funktion erlangte. Als Ort für den ökumenischen Gottesdienst im Rahmen des Dankesfestes der Gemeinde Kall war es möglich, dem Platz neue Qualitäten zuzugestehen. So kam nicht nur die Fläche positiv zur Geltung, auf der die Gottesdienstbesucher auf Stühlen sitzen konnten, sondern auch die kleine Empore, die zwischen die weitläufigen Treppen gebaut worden war, wurde nun als Altarraum und Predigtkanzel zum ersten Mal wirklich genutzt.
So konnten die Gottesdienstbesucher sich dort, wo nach der Flut sich Schutt und Schlamm angesammelt hatte, den Worten von Pfarrer Christoph Ude und seinem katholischen Amtsbruder Hajo Hellwig lauschen. Rund 250 Menschen nahmen an dem Gottesdienst teil, darunter auch Landrat Markus Ramers und Bürgermeister Hermann-Josef Esser. aber auch die Angehörigen der drei Personen, die in der Gemeinde Kall von der Flut im Juli 2022 getötetet worden waren. Für die musikalische Gestaltung sorgte der Kirchenchor Kall unter der Leitung der Regionalkantorin Holle Goertz.