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„Große Veranstaltungen leben von der Präsenz“

Gundi Großmann ist neue Leiterin der Evangelischen Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Aachen

Gundi Großmann übernimmt die Leitung der Erwachsenenbildung in einer denkbar schwierigen Zeit: Die Corona-Pandemie hat die Welt fest im Griff, und an eine Wiederaufnahme von Veranstaltungen mit persönlicher Anwesenheit ist im Moment nicht zu denken. „Ich rechne nicht damit, dass wir in diesem Jahr wieder zur Normalität zurückkehren können“, sagt die 55-jährige Diplom-Sozialpädagogin, die die Nachfolge von Jürgen Groneberg antritt.

Sie ist in Nordhorn geboren und wuchs auf einem Bauernhof auf, studierte dann in Düsseldorf und trat ihre erste Stelle als Jugendleiterin einer „Offenen Tür“ (OT) in Bonn-Mehlem an. 1998 kam sie nach Aachen und absolvierte noch ein Fernstudium „Erwachsenenbildung“, bevor sie als Gemeindepädagogin in der Immanuelkirche arbeitete. Dort blieb sie 18 Jahre. Daneben übernahm sie die „Öcher Börse“, die im Jahr 2007 zu „Engagiert älter werden“ umgestaltet wurde: „Wir wollten uns damit auf die Suche nach Projekten und Formaten begeben, die die Menschen in einer sich verändernden Gesellschaft neu begeistern können“, so Gundi Großmann. Zum Beispiel drei Fortbildungsfestivals. Im Jahr 2012 fand das erste statt. Das Thema: Wie wir im Alter leben wollen, gemeinsam mit dem Ev. Erwachsenenbildungswerk organisiert.

Mensch-Hund-Teams zur Unterstützung

Dabei bildet sich Gunhild Großmann auch selbst fort: Seit 2013 ist sie Hundetrainerin. Ab dem Herbst sollen Mensch-Hund-Teams zu Besuchshunde-Teams ausgebildet werden – sofern Corona dies erlaubt. Mit dem Margarethe-Eichholz-Heim wurden im Frühjahr 2020 schon Termine festgelegt, doch dann kam der „Lockdown“ dazwischen. Gundi Großmann ist auch vernetzt mit Kolleginnen und Kollegen in anderen Kirchengemeinden. Sie nimmt an den Treffen der Arbeitsgemeinschaft für Altenarbeit in der Ev. Kirche in Deutschland (EKD) teil. „Wir tauschen uns aus. Die ‚Sorgende Gemeinde‘ ist ein großes Thema, daraus eröffnen sich viele Möglichkeiten“, sagt sie.

"Engagiert älter werden" ist inzwischen Standort des „Digital-Kompass“

Wird sich bei der Erwachsenenbildung etwas ändern unter der neuen Leiterin? „Nichts Wesentliches“, so Großmann. „Weiterhin geht es um Nachhaltigkeit, Bewahrung der Schöpfung und Frieden. Ich habe den Eindruck, dass die Corona-Pandemie den Klimawandel, der für unsere Gesellschaft sehr wichtig ist, momentan verdrängt.“ In der Corona-Krise sei die Digitalisierung sehr wichtig, um Menschen die Teilhabe zu ermöglichen. So habe ein Mann, der gerade seine Frau verloren hatte, den Umgang mit dem Computer durch „Engagiert älter werden“ (EÄW) gelernt, um an der Trauergruppe teilzunehmen, die sich online trifft, berichtet Großmann. „Früher haben sich 45 Prozent der Menschen ab 70 Jahren mit Computern beschäftigt, inzwischen ist dieser Anteil sehr stark gestiegen“, sagt sie. An der Entwicklung der Kompetenzen habe sich die Initiative „Engagiert älter werden“ immer beteiligt.

Inzwischen ist EÄW einer von rund 100 bundesweiten Standorten des Programms „Digital-Kompass“ geworden. Mit Schulungen und Online-Angeboten, gefördert durch das Bundesjustizministerium, sollen ältere Menschen fit für die digitale Welt gemacht werden. Das sei in Corona-Zeiten besonders wichtig. „Leider ziehen große Events nur 30 bis 50 Prozent der Menschen, wenn sie online angeboten werden. Das ist sehr schade. Die großen Veranstaltungen leben von der Präsenz“, meint Großmann.
Sie könnte sich vorstellen, in Zukunft stärker gemischte Formate anzubieten, sogenannte Hybrid-Veranstaltungen. Sie möchte auch über die Öffentlichkeitsarbeit nachdenken, zum Beispiel künftig Kurzübersichten des Quartalsprogramms der Bildungseinrichtungen veröffentlichen und den Internet-Auftritt verbessern. (Text: Axel Costard)

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