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„Ich gehöre dahin, wo andere eher weglaufen“

Pfarrerin Sabine Reinhold übernimmt Stelle in JVA Aachen und Notfallseelsorge – Früher Militärseelsorgerin an der Donnerbergkaserne

Es ist sicher keine leichte Aufgabe, die Pfarrerin Sabine Reinhold im Evangelischen Kirchenkreis Aachen übernommen hat: Seit Anfang August ist sie Gefängnisseelsorgerin in der Justizvollzugsanstalt Aachen und mit einem Teil ihrer Stelle außerdem evangelische Leiterin der ökumenischen Notfallseelsorge in der Städteregion Aachen. Doch die 49-Jährige betritt mit diesen Tätigkeiten kein Neuland. „Ich bin schon in einer Frauen-JVA ordiniert worden“, erzählt Sabine Reinhold. „Später war ich zwölf Jahre lang in der Militärseelsorge. Diese Stelle jetzt ist für mich eine Maßanfertigung. Ich bin einfach jemand, der dahin gehört, wo andere eher weglaufen, und ich freue mich sehr darauf, meine Erfahrungen jetzt hier in Aachen einsetzen zu können.“

In Düsseldorf „Seelsorge mit Hund“ entwickelt

Auch die Region Aachen kennt Pfarrerin Reinhold schon gut. Von 2008 bis 2014 war sie Militärseelsorgerin an der Donnerbergkaserne in Stolberg und wohnte damals in Eschweiler. Aber auch in Berlin hat sie schon gelebt und den Auslandseinsatz der Bundeswehr auf dem Balkan begleitet (wo sie sich aus praktischen Gründen die markanten Haare kurz abrasieren ließ). Zuletzt hat sie in der Christuskirchengemeinde in Düsseldorf-Oberbilk gearbeitet. Dort entwickelte sie unter anderem das erfolgreiche Konzept der „Seelsorge mit Hund“, weil sie feststellte, dass sich emotionale Gespräche oft besser bei einem Spaziergang im Grünen führen lassen, als in ständigem direktem Blickkontakt am Schreibtisch.

Jetzt hat Sabine Reinhold mit ihrem Mann und einem Hund ihren Wohnsitz in Herzogenrath-Kohlscheid – und traf dort zufällig auf einen alten Bekannten. „Vor 20 Jahren habe ich mir in Remscheid mein Büro mit meinem jetzigen Gemeindepfarrer geteilt: Frank Ungerathen“, sagt sie lachend.

Zwei Büros: in der JVA und im Haus der Evangelischen Kirche

In ihrer Dienstzeit in der Justizvollzugsanstalt, die drei Viertel der Stelle umfasst, beschäftigt sich die Pfarrerin nun mit den Gefangenen in Untersuchungshaft. Außerdem ist sie Ansprechpartnerin für die Bediensteten der JVA. Ihr evangelischer Kollege in der JVA, Pfarrer Ulrich Eichenberg, ist für die Gefangenen in Strafhaft zuständig. Mit einem Viertel des Stellenumfangs übernimmt Sabine Reinhold außerdem die Koordination der Notfallseelsorge, will dort aber auch selbst hin und wieder Einsätze fahren. In der Bürozeit für diesen Teil der Stelle wird sie in der Regel dienstags im Haus der Evangelischen Kirche anwesend sein.

„Ich bin absolut begeistert von den Ehrenamtlichen der Notfallseelsorge und arbeite schon gut mit der katholischen Kollegin zusammen“, sagt Sabine Reinhold. Im Laufe des vergangenen Jahres haben sich wieder 14 Ehrenamtliche aus der Städteregion Aachen zu Notfallseelsorgern ausbilden lassen. Sie werden am 30. September in ihr Amt eingeführt. Für den Herbst ist der Beginn eines neuen Ausbildungsjahrgangs geplant.

Einführung in ihr Amt am Samstag, 10. Dezember

Pfarrerin Reinholds eigene Einführung in ihr neues Amt ist für Samstag, 10. Dezember, in einem Gottesdienst in der Anstaltskapelle der Justizvollzugsanstalt Aachen an der Krefelder Straße geplant.

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