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„Jugendliche trauern anders“

Neuer Materialkoffer „TrauerWEGbegleiter“ gibt Anregungen zum Umgang mit Tod und Trauer – Ausleihbar ab sofort für Schulen, Gemeinden, Jugendeinrichtungen und andere Bezugspersonen – Hilfe beim präventiven Gespräch über das Tabuthema und in akuten Trauersituationen

"Es fällt mir schwer, ohne Dich zu leben, jeden Tag zu jeder Zeit..." heißt es im Chart-Hit "Geboren um zu leben" der deutschen Band "Unheilig". Mit dem berührenden Text über den Tod eines engen Freundes ist das Lied eins der Musikstücke im neuen Materialkoffer "TrauerWEGbegleiter", der Jugendlichen dabei helfen soll, über das Tabuthema Tod zu sprechen und mit eigenen Erlebnissen umzugehen.

Ein Koffer gegen die Hilflosigkeit im Trauerfall

"Wenn Jugendliche von einem Todesfall betroffen sind, herrscht bei Lehrern und anderen Bezugspersonen in ihrem Umfeld oft große Hilflosigkeit", weiß Religionspädagoge Johannes Gather vom Katechetischen Institut Aachen. Für Kinder und für Erwachsene gebe es zwar schon viel Material und viele Hilfen. "Aber", so Gather, "gerade für Jugendliche haben wir noch ein Defizit gesehen." Speziell für Jugendliche ab 14 Jahren und für junge Erwachsene hat ein sechsköpfiges, konfessions- und berufsübergreifendes Team deshalb jetzt den "TrauerWEGbegleiter" entwickelt. Der Koffer ist das erste Angebot dieser Art in der Städteregion Aachen. Er enthält neben Musik- und Filmvorschlägen auch Bücher und eine Mappe mit pädagogischen Tipps und Anregungen, zum Beispiel für Erinnerungsrituale. Eine Kiste mit kleinen symbolischen Gegenständen wie einer Kerze und einem Schmeichelstein befindet sich ebenfalls darin, wie auch ein Trauertagebuch und eine Trauer-Perlenkette.

Altersgruppe zwischen 13 und 18 Jahren braucht besondere Ansprache von Bezugspersonen

"Jugendliche trauern anders als Kinder oder Erwachsene und sind gleichzeitig von Erwachsenen besonders schwer zu erreichen", sagt Bestatterin Regina Borgmann. Mit den Materialien im "TrauerWEGbegleiter" als Anregung können nun Lehrerinnen und Lehrer, Gruppenleiter und andere Jugendliche begleitende Personen präventiv in Projektwochen oder Unterrichtseinheiten mit den Jugendlichen über den Tod sprechen. Aber auch in Situationen, in denen sie plötzlich mit einem Todesfall umgehen müssen, bietet der Koffer Rat und Hilfe. Absichtlich sind beide nun zur Verfügung stehenden Exemplare des Koffers in einem leuchtenden Grünton gehalten, um schon äußerlich zu zeigen, dass der Tod ein Teil des Lebens ist. "Uns ist es wichtig, die Trauer bei Jugendlichen ernst zu nehmen und zuzulassen, sie zum Thema zu machen und den Tod ins Leben zu integrieren", erläutert Johannes Gather.

Zusammenarbeit von evangelischen und katholischen Experten

Die Idee, einen Koffer für trauernde Jugendliche zu entwickeln, stammt von Maria Pirch. Sie ist regionale Ansprechpartnerin für Trauerpastoral in Aachen und Gemeindereferentin in der Pfarre Franziska von Aachen. Auf ihre Initiative setzte sich der Arbeitskreis zusammen: Pfarrerin Bettina Donath-Kreß von der Evangelischen Kirchengemeinde Aachen, Bestatterin Regina Borgmann, Sozialpädagogin Sandra Breuer, Johannes Gather vom Katechetischen Institut Aachen und Ulla Mayer, Bibliotheksangestellte. Die beiden Exemplare des Koffers können ab sofort von Interessierten gegen eine Gebühr von fünf Euro für drei Wochen ausgeliehen werden.

Ausleihstellen des "TrauerWEGbegleiters":

  • Maria Pirch, Gemeindereferentin der Pfarre Franziska von Aachen, E-Mail: <link mail window for sending>Pirch@franziska-aachen.de, Tel.: 0176/20614530 oder bei
  • Axel Büker, Jugendreferent des Ev. Kirchenkreises Aachen, E-Mail: <link mail window for sending>axel.bueker@ekir.de, Tel.: 0241/453-166
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