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"Kammermusik mit Freunden" in Roggendorf

Bläsersolisten des Ärzteorchesters geben Konzert in Ev. Kirche in Roggendorf - Spenden gehen an die Nachbargemeinde in Hellenthal

Wunderbare Musik und dazu noch Unterstützung, wo sie dringend benötigt wird, das war die gelungene Kombination bei dem Konzert der Bläsersolisten des Deutschen Ärzteorchesters in der Evangelischen Kirche in Roggendorf. 1480 Euro landeten, nachdem die musizierenden Mediziner dem begeisterten Publikum noch zwei Zugaben gegeben hatten, in den Sammelschalen am Ausgang.

Spenden für die Nachbargemeinde

Sehr gut besucht war das Konzert mit mehr als 100 Zuhörern. Denn die Musiker sind in der Region keine Unbekannten mehr. Bereits vor einem Jahr gaben sie in Roggendorf ein Konzert für den guten Zweck. Damals waren die Einnahmen für die Restaurierung der Rosettenfenster bestimmt. Nachdem diese nun wieder in ihrer alten Schönheit hergestellt sind, gingen die Spenden der Zuhörer nach Hellenthal, wo das Pfarrhaus der Evangelischen Gemeinde im Februar durch ein Feuer zerstört wurde. Die Spenden sollen dem künftigen Erhalt der Kirche in Hellenthal zu Gute kommen.

Hellenthals Pfarrer Oliver Joswig informierte über den Stand der Bauarbeiten. „Die Schäden waren so groß, dass wir einen neuen Bauantrag stellen mussten“, erläuterte er. Der stehe in zwei Wochen auf der Tagesordnung des Hellenthaler Bauausschusses. „Wir hoffen, dass wir dann im Oktober oder November die ersten Gewerke ausschreiben können“, hoffte Joswig.

Ärzte mit Leidenschaft für Musik

Dass Pfarrerin Susanne Salentin das achtköpfige Ensemble in der Kirche ihrer Gemeinde begrüßen konnte, ist Wilfried Winkelhog zu verdanken. Der Mediziner aus Weyer ist einer der beiden Hornisten der Bläsersolisten. Vor zehn Jahren, so erzählte er, habe er seine Kassenpraxis in Weyer aufgegeben.

Ursprung der Bläsersolisten ist das 150-köpfige Ärzteorchester, das vier Konzertprojekte pro Jahr vorstellt. Alle Mitglieder seien Ärzte, die neben ihrem Beruf der Musik als Hobby nachgehen. „Geübt wird nachts“, verriet Winkelhog augenzwinkernd.

Mit den Registerproben für die Holzbläser wurde vor einigen Jahren der Fagottist von dem Orchester der Deutschen Oper, Holger Simon, betraut. „Er hat uns ausgesucht und gefragt, ob wir uns vorstellen könnten, zusammen Musik zu machen“, erinnerte sich Winkelhog.

Seitdem kommen die Bläsersolisten, deren Mitglieder von Landau bis Travemünde anreisten,  einmal im Jahr in einer einwöchigen Probephase in Prüm zusammen. „Ich bin gebürtig von Rommersheim bei Prüm, meine Eltern leben immer noch dort“, beschrieb Simon die Verbindung. Am Freitagabend gab das Ensemble ein Konzert zugunsten der Renovierung der Basilika in Prüm, bevor sie sich auf die Weiterfahrt nach Roggendorf begaben. „Die Mitglieder zahlen alles selber und machen alles komplett ehrenamtlich“, so Simon.

„Kammermusik mit Freunden“

„Kammermusik mit Freunden“, nannte Simon das Konzept der Bläsersolisten. „Es macht Spaß mit diesen hochambitionierten und hochqualifizierten Musikern zu arbeiten“, sagte er über die Gruppe, die ein hohes Niveau habe. Ein Beispiel für die gute Ausbildung der Mitglieder ist Winkelhog, der, wie er erzählte, neben dem Medizinstudium auch Horn studiert habe. „Meine Mutter, Schulmusikerin, hat mir geraten, wenn ich mir die Freude an der Musik mein Leben lang bewahren wolle, solle ich sie nicht zu meinem Beruf machen“, erinnerte er sich.

Engagiert und mit viel körperlichem Einsatz leitete Simon die Bläsersolisten in die eröffnenden Auszüge aus der Oper „Carmen“ von Georges Bizet. Anschließend folgte die „Petite Suite Gauloise“ von Louis Théodore Gouvy, die auf Vorschlag von Winkelhog ins Programm gekommen war. „Eine Perle der Spätromantik, das Stück ist uns besonders ans Herz gewachsen“, sagte Simon über das Stück des weithin unbekannten Komponisten. Nach der Pause folgte die Serenade Nr. 11 in Es-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart und die „Symphonette“ des zeitgenössischen Komponisten Allan Stephenson.

(Text und Fotos: Stephan Everling)

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