Mit einem Fest-Gottesdienst hat sich Pfarrer Ulrich Schuster am Sonntag aus seiner Kirchengemeinde Baesweiler-Setterich-Siersdorf verabschiedet. Aus familiären Grunden verlässt der Gemeindepfarrer den Evangelischen Kirchenkreis Aachen und wechselt in eine Gemeinde in Mettmann. Nach elf Jahren in Baesweiler zieht es den 60-Jährigen damit wieder mehr in die Nähe seines Geburtsorts Essen und seiner früheren Wirkungsstätten in Düsseldorf. Viele Gemeindeglieder und Weggefährten nahmen die Einladung an und kamen zum Abschied in die Friedenskirche in Baesweiler.
Kirchengemeinde Baesweiler-Setterich-Siersdorf verabschiedet Pfarrer Ulrich Schuster
Predigt lud ein zum Lächeln, aber auch zum Innehalten
Im Fest-Gottesdienst verabschiedet sich Pfarrer Schuster mit einer Predigt, die immer wieder einlud zum Lächeln, aber auch zum Innehalten (frei nach einer Idee von Frau Dr. Annette Jantzen). Grundlage dazu war der Bibelvers 1. Korinther 3, Vers 11 – Einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.
Schuster beschreibt in seiner Predigt eine Situation, in der er plötzlich mit Gott ins Gespräch kommt:
„Letzten Mittwoch hatte ich Besuch. Gott stand vor der Tür. Gott ist tatsächlich öfter mal bei mir - aber meistens in Gestalt des Heiligen Geistes. Und den spüre ich nicht immer – er ist so leicht und zart. 'Leg Deine Jacke ab', sage ich, 'und nimm Platz.' Schnell räume ich ein paar Kartons zur Seite und mache einen Stuhl frei. 'Sorry', sage ich. 'Umzug… Du weißt schon. Kann ich dir einen Kaffee anbieten – oder möchtest Du ein Weizen?' Und dann bespricht er mit Gott die aktuelle Predigt – seine Ideen und Wünsche.
Über aktuelle Entwicklungen und Aufgaben der Kirche im Gespräch mit Gott
In diesem Erzählstil nimmt er die Gemeinde mit und fasst seine Jahre in der Gemeinde, die aktuelle Situation und Wünsche für die Zukunft zusammen. Er zieht Vergleiche zwischen der Gemeinde in Korinth und der Gemeinde in Baesweiler. Dabei kommt er mit Gott auch auf aktuelle Entwicklungen, Aufgaben der Kirche heutzutage und die Finanzen zu sprechen …
'Kirche soll eine Mitmachveranstaltung sein, wo alle beteiligt sind, das Haus Gottes zu bauen. Jeder soll etwas machen – damit es dem Einzelnen nicht zuviel wird.'
'Kann ich auch mal von Deinen Keksen haben?', fragt Gott.
'Oh ja – wie unhöflich von mir', sage ich. Ich schiebe ihm die Packung rüber und Gott nimmt sich einen Keks.
Dann kommen sie über das Haus Gottes zum Thema Renovierungen, Finanzen, aktuelle Entwicklungen auf moderne Medien. Gott beendet dieses Gespräch: 'Das Fundament müsst ihr nicht mehr legen. Aber ihr dürft auf diesem Fundament aufbauen. Und wenn der eine geht, dann übernimmt ein anderer das Werkzeug. Und das wird auch hier so in der Gemeinde ablaufen. Weiterbauen - jeder, wie er oder sie kann. Du darfst frei gehen.
Andere dürfen frei auf dem Fundament meines Sohnes bauen – oder renovieren - oder wie auch immer. Die Gemeinde ist verantwortlich, mein Haus hier in Baesweiler weiter zu bauen.'
Viele Gäste geben Ulrich Schuster persönliche Segensworte mit auf den Weg
Mit einem Segen verabschiedete sich Gott von Ulrich Schuster und auch von der Festgemeinde. Im Anschluss wird Pfarrer Ulrich Schuster noch feierlich von Superintendent Pfarrer Hans-Peter Bruckhoff „entpflichtet“. Weggefährt*innen, Kollegen und Kolleginnen sagen Dank und geben ihm einen ganz persönlichen Segen mit auf den neuen Weg. Während eines Empfangs im Anschluss an den Gottesdienst verabschieden sich Gemeindemitglieder, Kollegen und Kolleginnen, Nachbarn, Menschen aus Politik und Öffentlichem Leben sowie Freundinnen und Freunde von UlrichSchuster. Die Fülle der Gruß- und Segensworte werden von Pfarrer Jochen Gürtler liebevoll sortiert und moderiert.
(Text: Eckhart Weimer / Kirchenkreis Aachen)