2017 hatte man gemeinsam das Reformationsjubiläum gefeiert. Auf der intensiven Zusammenarbeit bei der jahrelangen Vorbereitung wollen die vier Kirchenkreise aufbauen und gemeinsam Wege in die Zukunft suchen. 26 Mitglieder der beteiligten Kreissynodalvorstände (KSV) waren nach Jüchen gekommen, um gemeinsam Gottesdienst zu feiern, miteinander ins Gespräch zu kommen und sich über Zukunftsfragen der evangelischen Kirche und ihrer Gemeinden auszutauschen.
Superintendent aus Gladbach-Neuss ruft zu Mut zu neuen Wegen auf
Der Superintendent des Kirchenkreises Gladbach-Neuss, Pfarrer Dietrich Denker, eröffnete das Treffen mit einer Andacht in der 1676 erbauten Hofkirche. Er legt den Text Joh 21, 15-19 aus. Die Frage Jesu an Petrus nach dessen Verhältnis zu ihm („Hast Du mich lieb?“), die zugleich die Frage danach sei, ob Petrus seinem Herrn Vertrauen schenkt, führte den Prediger zu einem Blick in die Gegenwart: „Einerseits: Die Beharrlichkeit, sich Veränderungsprozessen in der Gemeinde zu verweigern, der Wunsch festzuhalten, was uns so vertraut ist - Andererseits: Die verändernde und ermutigende Kraft des Evangeliums von der Nähe Jesu in unserem Leben: Da steckt so viel Mut zu neuen Wegen und zum Aufbruch drin. Ich meine, hier bleiben wir hinter unseren Möglichkeiten zurück. In der Liebe zu Jesus und zu seinem Wort und zu seiner Weisung steckt meines Erachtens der Schlüssel zu den kreativen Veränderungsprozessen in unseren Gemeinden, unserer Kirche und je und je auch im eigenen Leben.“
Einander stützen und stärken, Kompetenzen vorhalten und abrufen
Und weiter: „Ein guter Kümmerer zu sein für die anvertrauten Menschen, die Gemeinden und letztlich ja auch für die Welt, in der wir leben – das ist eine Mammutaufgabe. Eigentlich kann man ihr gar nicht gewachsen sein. Nun aber doch das Beste für die Gemeinden und unser Gemeinwohl zu tun heißt: Sich schlau machen, mitdenken, fragen und sich einmischen. Einander stützen und stärken, Kompetenzen vorhalten und abrufen... all das gehört dazu, wenn wir gute Kümmerer sein wollen. Weide meine Lämmer... das setzt voraus, dass wir uns pastorale Kompetenzen erhalten, aneignen und einbringen. Das gilt dann auch für die Konzeptions- und Strukturfragen, mit denen wir unterwegs sind.“
Mit diesen Ausführungen war schon das Thema des Abends angesprochen: Die Zukunft der Kirche.