Aus aktuellem Anlass hat sich die Alsdorfer Konfirmandengruppe mit dem Thema Antisemitismus und Judenverfolgung beschäftigt. Die Jugendlichen lasen die in den Jahrbüchern des Alsdorfer Geschichtsvereins veröffentlichten Erinnerungen von Maria Freylich-Schmidt, die als Tochter einer jüdischen Mutter von ihrer Kindheit und Jugend in den 1930er und 40er Jahren in Alsdorf erzählt.
Bei der Nennung noch heute existierender bekannter Straßennamen wurde Geschichte greifbar. Und an einem persönlichen Schicksal wurde nachvollziehbar, was es bedeutete, Diskriminierung und Verfolgung und schließlich die ständige Bedrohung des Lebens in der eigenen Familie ganz unmittelbar zu erfahren.
Anschließend erkundete die Gruppe das Denkmal für die ehemaligen jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger Alsdorfs an der Bahnhofstraße. Hier sind die Wohnhäuser und Geschäfte jüdischer Familien im damaligen Stadtzentrum markiert und es wird eindrücklich deutlich, wie zahlreich und selbstverständlich und allgemein geschätzt jüdische Familien und Geschäftsleute bis zur Verfolgung in der Nazizeit zur Alsdorfer Bürgerschaft gehörten.
Zum Schluss teilte sich die Konfi-Gruppe auf und reinigte einige der in Alsdorfs Innenstadt verlegten Stolpersteine. Deren Messinglegierung war mit der Zeit durch Witterungseinflüsse nachgedunkelt.
Nun sind die Namen und Daten auf den Steinen der Familie Nissenbaum vor dem Haus Annastraße 14 und der Familie Marx vor der Rathausstraße 49 wieder klar lesbar.
Text: Annegret Helmer
Foto: Swantje Karduck