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Konstruktiver Austausch, geschwisterliche Beratung und warmherzige Atmosphäre

Kirchenkreis-Leitung besuchte die Ev. Kirchengemeinde Stolberg – Ökumene und Konfirmandenarbeit standen im Mittelpunkt – Gordana Nettersheim im Familien-Gottesdienst als Gemeindereferentin eingeführt

„Eigentlich müsste unser Kirchenkreis ja ‚Kirchenkreis Stolberg‘ heißen – zumindest vom Geschichtlichen her“, sagte Superintendent Hans-Peter Bruckhoff am Sonntag in der Finkenbergkirche und erntete damit durchaus Zustimmung bei den Anwesenden in der Gemeindeversammlung. Denn die Geschichte der Evangelischen Kirchengemeinde Stolberg reicht ohne Unterbrechungen bis in die Tage der Reformation zurück und ist damit noch älter als die der Kirchengemeinde Aachen. Wie es heute um die Situation der Evangelischen Kirchengemeinde Stolberg bestellt ist, wollte das Kirchenkreis-Leitungsgremium – der sogenannte Kreissynodalvorstand – am vergangenen Wochenende vor Ort erfahren. Bei der „Visitation“ besuchten die KSV-Mitglieder das Ökumenische Gemeindezentrum Frankental, die Martin-Luther-Kirche in Brand und die Finkenbergkirche und kamen in Arbeitsgruppen, Gottesdiensten, Sitzungen und Gemeindeversammlung mit vielen Gemeindegliedern ins Gespräch.

"Ein Vorbild und Auftrag für andere Gemeinden"

Auch wenn die Gemeinde heutzutage nicht Namensgeber des sie umschließenden Kirchenkreises geworden ist, so handele es sich bei Stolberg um eine sehr lebendige und aktive Gemeinde, so das Fazit des Superintendenten nach dem Gemeindebesuch. Insbesondere in der ökumenischen Zusammenarbeit mit der katholischen Gemeinde nehme Stolberg eine Vorreiterrolle ein. Besonders hervorzuheben sei außerdem die Gemeindediakonie. „Auch hier sind Sie Vorbild und Auftrag für andere Gemeinden“, so Bruckhoff. Darüber hinaus sei Stolberg „weit vorne“ was die Übernahme von Verantwortung in Leitungsgremien des Kirchenkreises angehe, sagte der Superintendent und nannte als Beispiele Roswitha und Hans Ulrich Rienäcker, Claudia Immendorf, Jens Wegmann und Andreas Hinze. „Mit dieser hervorragenden und qualifizierten Mitarbeit in unterschiedlichen Feldern nehmen Sie Teil an der Gestaltung der Evangelischen Kirche – nicht nur in Ihrer Gemeinde, sondern im ganzen Kirchenkreis Aachen.“

Neues Konfi-Modell kommt bei Jugendlichen gut an

Bei den Gesprächen am Visitations-Samstag standen die Themen „Konfirmandenarbeit“ und „Ökumene vor Ort“ im Mittelpunkt. In der Konfirmandenarbeit bietet die Kirchengemeinde Stolberg nun zwei unterschiedliche Modelle an, entweder mit wöchentlichen Stunden am Dienstagnachmittag oder mit Projekttagen am Wochenende. Die seit einem Jahr wählbare Unterrichtsform mit Projekttagen komme bei den Jugendlichen sehr gut an, berichtete Claudia Immendorf. In den Austausch über die ökumenische Zusammenarbeit waren auch katholische Gesprächspartner eingebunden, die ihre Erfahrungen selbst schilderten. „Dies habe ich als sehr bereichernd empfunden“, sagte Superintendent Bruckhoff. „Wir sollten den Aspekt, ökumenische Gesprächspartner einzubeziehen, in künftigen Visitationen noch stärker berücksichtigen.“

Sozialpädagogin arbeitet nicht nur mit Kindern und Jugendlichen

Im zentralen Familiengottesdienst in der Finkenbergkirche am Sonntag wirkten nicht nur die Kindergartenkinder des Kinderhauses Bergstraße mit. Auch die neue Gemeindereferentin Gordana Nettersheim wurde offiziell in ihr Amt eingeführt. Die 38-jährige Sozialpädagogin kümmert sich in der Kirchengemeinde Stolberg nun sowohl um die Kinder- und Jugendarbeit als auch um die Netzwerkarbeit mit anderen Gruppen, darunter mit Senioren. Pfarrer Jens Wegmann, der die Einführung leitete, bat im Gottesdienst alle Gemeindeglieder, nicht nur auf Einladung und Ansprache durch die neue Gemeindereferentin zu warten, sondern auch von sich aus aktiv auf sie zuzugehen. „Wir haben in unserer Gemeinde mehr als 100 ehrenamtliche Mitarbeitende“, so Wegmann. „Das ist ein großer Schatz, und wir wollen nicht nur, dass Gordana Nettersheim bei uns auf Schatzsuche geht, sondern wir wollen alle gemeinsam diesen Schatz heben.“

Bereits zum 1. Juli hatte Gordana Nettersheim in Stolberg ihre neue Stelle angetreten. Unter den Veranstaltungen, die sie derzeit plant, sind eine Jugend-Disco für Konfis in Brand, Übernachtungen in der Kirche in Brand und Stolberg sowie ein „Multikultureller Tag“ im Kinderhaus Bergstraße. „Als ich mich hier in der Gemeinde beworben habe, habe ich sofort gespürt, dass es passt“, sagte Gordana Nettersheim beim Empfang nach ihrer Einführung. „Ich hatte immer schon einen Bezug zum Glauben, und dass ich hier mit Leuten arbeiten kann, die sich freiwillig für andere engagieren und ihr Herz in diese Arbeit legen, finde ich einfach toll.“

Viele Taufen und gute besuchte Veranstaltungen

In der Gemeindeversammlung, die sich an Gottesdienst und Empfang anschloss, berichtet Pfarrer Jens Wegmann als Prebyteriumsvorsitzender unter anderem über statistische Zahlen der Gemeinde wie die hohe Zahl der Taufen und das hohe Besucherinteresse bei Gottesdiensten zu Festtagen sowie auch bei der neuen Gemeinde-Veranstaltung „Sing dein Ding“ und bei den Aufführungen der Theatergruppe in Brand. Gabi Modigell gab einen Überblick über die verschiedenen Angebote der Gemeindediakonie, darunter die Diakoniesprechstunde, die Weihnachtspäckchen-Aktion, den Kleiderladen Brand und das Café Willkommen. Die Finanzsituation der Gemeinde stellte Finanzkirchmeister Karl-Gottfried Freyberger dar und sprach dabei auch die Dachsanierung der Vogelsangkirche an, für die 350.000 Euro eingeplant seien. Diese Baumaßnahme erläuterte dann Baukirchmeister Hans Ulrich Rienäcker.

"Visitation war sinnvoll genutzte Zeit"

Zum Ende der Visitation fiel das Resumee sowohl bei den Besuchern als auch bei Gastgebern sehr positiv aus. „Auch ich habe hier eine sehr lebendige Gemeinde kennengelernt und eine sehr warmherzige Atmosphäre erlebt“, sagte Pfarrer Ulrich Schuster aus der Kirchengemeinde Baesweiler-Setterich-Siersdorf im Nordkreis. Besonders interessant habe den Schwerpunkt Ökumene gefunden, bei dem offenbar „keine Berührungsängste“ zwischen den Gemeindegliedern bestünden, aber auch der hervorragende Organist Gunther Antensteiner sei ihm aufgefallen. Pfarrer und Presbyteriumsvorsitzener Jens Wegmann sagte, er habe den Besuch des KSV als „geschwisterliche Beratung und konstruktiven Austausch“ empfunden. „Die persönlichen Gespräche waren so gut, dass die Zeit manchmal knapp wurde“, sagte er. „Es tat uns, den Mitarbeitenden und der Gemeinde gut zu hören, dass unser Engagement auch von außen so wertschätzend gesehen wird! Dieses Wochenende war wirklich gut und sinnvoll genutzte Zeit.“

(Text: C. Braun / Kirchenkreis Aachen)

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