Unbedingt nötig war die aufwändige Renovierung der Orgel. Das merkten Andrea Leersch-Krüger, seit 2004 Kantorin in der Markus-Kirche, und Pfarrer Joachim Leberecht mit ihrer Gemeinde schon seit einiger Zeit. Der Orgelbau-Sachverständige, Kreiskantor Elmar Sauer, bestätigte den Verdacht und formulierte ihn zu einem Befund. Orgelbauer Timo Merki von der Firma Stahlhuth nennt die Orgel in der Markus-Kirche einen "Zwitter". Im Kern ist sie ein Instrument seiner Aachener Orgelfirma Stahlhuth aus dem Jahre 1927. Im Zuge einer Neugestaltung des Innenraums der Markuskirche in den Jahren 1974 und 1975 wurde die Stahlhuth-Orgel von 1927 um sechs weitere Register durch die Orgelbaufirma Bach aus Aachen ergänzt. Seit der Überholung und Aufstockung der Orgel vor 49 Jahren sind die Orgelpfeifen nicht mehr gereinigt worden. Der Blasebalg aus Leder ist inzwischen spröde und rissig geworden und wurde mehrmals notdürftig geflickt. Da das Instrument über kein schützendes Gehäuse verfügt, drang viel Schmutz ins Orgel-Innere ein. Der vor allem jahrzehntelang in den Pfeifen angesammelte Staub trübte den Klang. Es gibt also "noch und nöcher" hier etwas zu tun.
Durch die Renovierung ergreift die Lydia-Gemeinde Herzogenrath zudem die Gelegenheit beim Schopfe, den Klang der Orgel in ihrer Predigstätte Markuskirche aufzuhübschen. Diese verfügt nämlich noch über zwei Blanko-Register, die nun aufgefüllt werden. "Die Mixtur im Manual klang mitunter etwas schrill. Durch die neue Intonierung wird der Klang nun insgesamt wärmer", erklärt Kantorin Andrea Leersch-Krüger die Vorteile der Neuerung. Aktiviert wird eine bis dato stumme Prospekt-Pfeife im Pedal: Zum wärmeren Sound im Manual gesellt sich ein gediegenerer Bass-Klang.