Die Runde am Tisch war groß, als sich die Vertreter:innen von Städteregion Aachen und einiger Wohlfahrtsverbände am 28.4.2022 mit der Integrationsstaatssekretärin Gonca Türkeli-Dehnert zum Thema „Kommunales Integrationsmanagement“ im Diakonischen Werk Aachen trafen.
Initiatorin des Treffens, Raquel Barros von der Werkstatt der Kulturen, hatte den Dezernenten für Soziales, Gesundheit und Digitalisierung der StädteRegion Aachen, Dr. Michael Ziemons und Jan Röder, Leiter des Kommunalen Integrationszentrum der StädteRegion Aachen eingeladen, um über das Thema „Kommunales Integrationsmanagement“ zu informieren. Darüber hinaus bereicherten Susanne Bücken, Geschäftsführerin des Café Zuflucht, Heike Keßler-Wiertz, Vorständin des Diakonischen Werkes Aachen sowie Marinko Kalić, Leiter des Fachdienstes für Integration und Migration des Caritasverbandes für die Regionen Aachen-Stadt und Aachen-Land e. V. die Runde auf Seiten der Wohlfahrtsverbände. Mit-Initiatorin des Treffens, Stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU Annika Fohn, hatte sogar noch 2 Hospitantinnen dabei, die der Landtagskandidatin zum Girls-Day über die Schulter gucken durften.
Es ist schwierig Fachkräfte zu halten, ohne gesicherte Job-Perspektive zu bieten
Zunächst einmal gab es Klärungen zu den verschiedenen Migrationsangeboten der Wohlfahrtsverbände und dem kommunalen Integrationsmanagement (KIM). Während das zweite noch „in den Kinderschuhen steckt“, kann die Arbeit der Wohlfahrtsverbände auf mehr als 15 Jahre zurückblicken. Nun gilt es, die beiden Bereiche gut zusammen zu bringen. Der Austausch stünde noch am Anfang, so Raquel Barros von der Werkstatt der Kulturen, aber es gäbe bereits Berührungspunkte. Generell sei es schwierig, den Bedarf an Beratungsanfragen zu erfüllen, da hierzu das nötige Personal fehle. Eine Möglichkeit, dennoch viele Menschen zu erreichen, sieht Barros in den sozialen Medien.
Doch das Problem ist damit nicht gelöst, denn die hohen Kosten der Wohlfahrtsverbände werden zum einen nur anteilig finanziert. Darüber hinaus müssen jährlich neue Anträge bewilligt werden. Das mache es schwierig, so Keßler-Wiertz, Vorständin des Diakonischen Werkes Aachen, Fachkräfte zu halten, wenn man im Gegenzug keine gesicherte Job-Perspektive bieten kann. Und ebenso die langfristige Planung von Angeboten würden ohne Planungssicherheit extrem erschwert.
Dr. Michael Ziemons führt hierzu das Beispiel der Weiterbewilligung an: „Es gibt Verträge, die im Dezember enden, die neue Bewilligung gibt es aber erst im Februar. Aber was macht man mit den Menschen in der Zwischenzeit?“
Auch Susanne Bücken, Leiterin des Café Zuflucht wünscht sich, dass ihre Arbeit perspektivisch sicher ist. Denn so sei es schwierig, sich weiterzuentwickeln oder angemessene Gehälter zu bezahlen. „Alles steht und fällt mit der Landesförderung.“, so Bücken.