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Mitten in der Stadt Natur erleben

Schulgarten an der Grundschule Mataréstraße bringt Familien zusammen und stärkt die Gemeinschaft im Viertel – Trägerschaft durch das evangelische Haus für Familien

Inmitten von hohen Häusern und lauten Straßen findet sich ein kleines Stückchen Grün, das einlädt zum Gärtnern und Verweilen: 2017 erichtete die Grundschule in der Mataréstraße auf einer ungenutzten Wiese einen kleinen Schulgarten. Heute stehen dort einige Hochbeete, selbstgebastelte Insektenhotels und die ersten Blumen stehen bereits in voller Blüte. Der Schulgarten, in dem sich nicht nur die Kinder, sondern ganze Familien ausleben können, ist ein Teil des Projekts „Gesunde Familiengrundschulen“, das in der Trägerschaft des evangelischen Haus für Familien steht.

Ziel dieses Konzepts ist es, gesunde Lebensweisen an die Eltern, Kinder, aber auch Lehrkräfte zu vermitteln. Zentrale Anlaufstelle ist hierfür das Elterncafé der Familienbildungsstätte. Hier können sich die Eltern treffen, vernetzten, gegenseitig unterstützen und neue Projekte für die Gesundheitsförderung entwickeln. Unter „gesund“ fällt vieles: Sportangebote, Schwimmkurse, gesunde Ernährung oder auch Medienerziehung. Die Angebote passen sich den Bedarfen der Familien vor Ort an.

Kinder, Integration und gesunde Ernährung

Möglich gemacht wird dieses Projekt, neben der Trägerschaft durch das Haus für Familien, insbesondere durch die finanzielle Unterstützung des Rotary Clubs Aachen-Charlemagne. Der Rotary Club, eine gemeinnützliche Vereinigung, die sich besonders auf die regionale Unterstützung von sozialen Projekten fokussiert, schloss im letzten Jahr die Finanzierungslücke für den Schulgarten und hat sich nun dazu entschieden, diese Förderung fortzuführen. Mit den Mitteln des Clubs war es dem Haus für Familien möglich, die OGS-Mitarbeiterin Jeanette Schuster-Marx mit ein paar zusätzlichen Stunden für den Betrieb des Schulgartens zu beauftragen. Sie koordiniert damit die Gartenarbeit, legt Hochbeete für Familien an und berät sie in dem, was dort gepflanzt werden kann und darf.

Besonders aufgefallen sei das Projekt durch die vielfältigen Lebensbereiche und Bedürfnisse, die es abdeckt. „Wir hatten die Idee, dass wir uns mit Projekten beschäftigen wollen, die etwas mit Kindern, der Integration von verschiedenen Kulturen und gesunder Ernährung zu tun haben“, erzählt Christiane Neuschaefer-Rube, die den Gemeindienst des Rotary Clubs leitet. Auch in anderen Bereichen unterstützt der Club die Schule, in etwa bei der Beteiligung an den Kosten für ein internationales Sommerfest oder der geplanten Errichtung einer festen Tisch-Bank Kombi auf dem Schulgelände.

Netzwerkarbeit und Treffpunkte schaffen

Wann genau die Zusammenarbeit zwischen der Grundschule und dem Haus für Familien begonnen hat, weiß keiner der Anwesenden so recht. Wo sich aber alle einig sind ist, dass es eine Zusammenarbeit ist, von der das Viertel und insbesondere die Familien profitieren. „Wir vernetzen uns über das Elterncafé mit unserem Schulsozialarbeiter auch mit der Umgebungsarbeit und dem Quartiersmanagement“, erklärt Schulleiterin Dagmar Gegenmantel. „Die Netzwerkarbeit ist auch das Ziel der gesunden Familiengrundschulen“, ergänzt Sylvia Savelsberg vom Haus für Familien. „Es wird geguckt, was hier im Viertel für die Familien vor Ort gemacht werden kann.“

Auch Quartiersmanager Bodo Lamp freut sich über die Arbeit der gesunden Familiengrundschule. Es benötige in der Stadt vor allen Dingen Treffpunkte, wo Menschen zusammenkommen, Vorurteile abbauen und gemeinsam Ideen für Veränderungen entwickeln. Im Schulgarten können sie Verantwortung übernehmen und aktiv werden, was sich positiv auf die Identifizierung im Viertel auswirkt.

Nur eines von mehreren selbstgebauten Insektenhotels, die im Schulgarten stehen. Durch diese Arbeit lernen Kinder und Familien die Wertschätzung der Natur und Artenvielfalt.

Nur eines von mehreren selbstgebauten Insektenhotels, die im Schulgarten stehen. Durch diese Arbeit lernen Kinder und Familien die Wertschätzung der Natur und Artenvielfalt.

Beim Schulfest basteln die Kinder im Garten Dekorationen für Ostern.

Beim Schulfest basteln die Kinder im Garten Dekorationen für Ostern.

Auch die Grünstreifen vor der Turnhalle haben die Schülerinnen und Schüler selbst gestaltet und bepflanzt.

Auch die Grünstreifen vor der Turnhalle haben die Schülerinnen und Schüler selbst gestaltet und bepflanzt.

Selbständig sähen und ernten

Denn im Schulgarten geht es nicht nur um die Gartenarbeit, die Nutzung passt sich den Bedürfnissen der Schule und der Familien an. Statt sich im Sachkunde Unterricht nur Fotos von Insekten anzuschauen, untersuchen die Kinder sie mit der Lupe direkt im Garten. Teilweise entscheiden sich die Lehrkräfte dazu, an warmen Tagen den Unterricht nach draußen zu verlegen und auch als Ort der Entspannung wird der Garten gerne von der Nachbarschaft aufgesucht. 

„Viele Kinder kennen das gar nicht, die wohnen in Wohnungen und haben teilweise keinen Balkon, hier können sie das erste Mal so einen Garten erleben“, erzählt Dagmar Gegenmantel. „Und was sie selbst sähen und ernten, das probieren die Kinder auch eher.“ Ein Kräuterquark mit den Kräutern, die man selbst angebaut, gepflegt und abgeschnitten hat, schmeckt dann eben doch besser, als manch ein Kind erwartet hätte.

(Text: Carolin Heintz)

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Quelle: Andreas Steindl

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