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Möbel annehmen, Wasser verteilen, viele Fragen beantworten und "das Chaos bewältigen"

Pfarrer Oliver Joswig und seine Familie leiten traditionell beim Kirchentag das "Zentrum Kirchenmusik" - Viele jugendliche Helfer*innen aus Schule, Pfadfindern und Gemeinde

"In der Kirche ist es heiß und dunkel, aber bei diesem Wetter immer noch besser als in einem Messe-Zelt", stellt Pfarrer Oliver Joswig fest. Er sitzt mit einigen Jugendlichen aus seinem Team am Eingang der St. Nicolai-Kirche im Dortmunder Kreuzviertel auf einem Kirchentags-Pappwürfel. Innen läuft der Programmpunkt "Kirchenmusik - Der Soundtrack des Gottesdienstes", unter anderem mit Eddi Hüneke von den Wise Guys. An der offenen Kirchentür weist ein Schild "Objekt überfüllt" darauf hin, dass niemand mehr eingelassen wird. Einige Zuschauer verfolgen die Veranstaltung vom Eingang aus. Sich hier mit Pfarrer Joswig zu unterhalten ist gar nicht so einfach, denn alle paar Minuten kommt jemand und stellt eine Frage: wo ein bestimmtes Instrument einer Musikgruppe abgeholt werden kann, ob es noch Programme gibt, wie man zu den Toiletten kommt und immer wieder, ob man nicht doch noch in die Kirche hineinkönne. Pfarrer Joswig - seit 1989 in Berlin Helfer bei den Kirchentagen - beantwortet alle Fragen freundlich und geduldig. "So ist es eben als Hallenleitung..." sagt sein Blick.

Aufbau lief hervorragend

Schon am Sonntagabend war Oliver Joswig nach Dortmund gekommen, um den Aufbau des "Zentrums Kirchenmusik" mit zu organisieren. Am Dienstagabend folgte ihm eine Helfergruppe aus der Trinitatis-Kirchengemeinde Schleidener Tal, bestehend aus Schülern des JSG Schleiden, seinem Pfadfinder-Stamm "Wilhelm Hermann" und der Gemeindejugend - insgesamt mehr als 30 Personen. Auch seine Frau, Brigitte Vogel-Joswig, und zwei seiner drei Söhne sind in Dortmund mit dabei. "Der Aufbau lief hervorragend", sagt Pfarrer Joswig. "Wir leiten schon das vierte oder fünfte Mal das Zentrum Kirchenmusik, alle kennen einander und wissen, was zu tun ist."

Den Kirchentag mitgestalten

Ein Hallenleiter beim Kirchentag nimmt unter anderem Möbel, Zelte und Programmhefte an, verteilt Materialien und Wasserflaschen an die auftretenden Gruppen, organisiert, dass immer Ansprechpartner vor Ort sind, sorgt in Absprache mit einem Techniker auch für die Sicherheit und schaut danach, dass alles vorhanden ist, was auf der Bühne gebraucht wird. "Ich muss halt versuchen, das Chaos zu bewältigen", sagt Joswig schmunzelnd. Von den Veranstaltungen, die sonst auf dem Kirchentag stattfinden, bekommt er als Hallenleiter nicht viel mit. Trotzdem übernimmt er alle zwei Jahre gerne diese ehrenamtliche Aufgabe. "Es macht mir halt Spaß und ist ein wichtiger Teil des Kirchentags", sagt er. "Ich finde es gut, die Kirchentag so an einem Ort mitgestalten zu können."

Viele Jugendliche unter den Besuchern

Bei seinem ersten Kirchentag hatte Joswig als Helfer im Berliner Olympiastadion mit Altäre aufgebaut, für das Abendmal des Abschluss-Gottesdienstes. 1995 in Hamburg war er zum ersten Mal Hallenleiter. "Ich hatte auch mal die Halle der Gehörlosenseelsorge, in der auch das Presse-Zentrum war", erinnert er sich. Seit dem Kirchentag in Bremen hatte er dann immer das "Zentrum Kirchenmusik" inne. In Dortmund befand es sich mit der St.-Nicolai-Kirche in der ältesten Sichtbeton-Kirche Deutschlands.

Für die Veranstaltungen habe es dort sehr gute Rückmeldungen gegeben, erzählt Pfarrer Joswig, zum Beispiel zum "Westfälischen Abend der Chöre", für das Feierabendmahl und den Trommelworkshop. Und auch Helfern und Helferinnen in seinem Team scheine es Spaß zu machen sich zu beteiligen. "Wir gucken uns auch andere Veranstaltungen an als nur hier in der Nicolai-Kirche", sagt die 16-jährige Kaya. "Aber ich finde es toll, dass hier so viele Leute hinkommen, und ich hätte nicht gedacht und freue mich darüber, dass so viele Jugendliche darunter sind."

(Text: C. Braun)

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