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„Sterben auf den Reisen der Hoffnung“

Ökumenische Totengedenkfeier für Flüchtlinge am Freitag, 17. Juni, in der Aachener Grabeskirche St. Josef – Superintendent Bruckhoff hält Predigt

Seit Jahren sterben Flüchtlinge im Mittelmeer bei dem Versuch Europa auf dem Seeweg zu erreichen. Immer wieder nimmt die Öffentlichkeit Unglücksmeldungen über gekenterte Flüchtlingsboote zur Kenntnis. Viele Engagierte auch in unserer Region organisieren zurzeit das Leben der Flüchtlinge, die bis zu uns gekommen sind. An die tausende Menschen, die im Meer oder an einem anderen Ort auf der Flucht gestorben sind, deren Namen oft unbekannt sind, und die nirgendwo bestattet sind, wollen der „Ökumenische Arbeitskreis Bestattungskultur“ und die Gemeinschaft Sant'Egidio nun mit einer Totengedenkfeier erinnern.

Schirmherr ist Martin Schulz, Präsident des Europäischen Parlaments

Der ökumenische Gottesdienst unter dem Titel „Sterben auf den Reisen der Hoffnung“ findet statt am Freitag, 17. Juni, um 20 Uhr, in der Grabeskirche St. Josef, St.-Josefs-Platz, in Aachen. Die Predigt hält der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Aachen, Pfarrer Hans-Peter Bruckhoff. Die katholische Kirche wird durch Dompropst Manfred von Holtum vertreten. Für die musikalische Gestaltung ist Heribert Leuchter, Saxophon, angefragt. Die Schirmherrschaft hat Martin Schulz übernommen, der Präsident des Europäischen Parlaments und Karlspreisträger 2015.

"Fluss des Lebens" wird Teil des Gottesdienstes

Die Grabeskirche St. Josef wurde als Ort ausgewählt, weil dort schon seit 2007 die linke Bildtafel des Triptychons von Rita Lausberg dem Betrachter mit einem überfüllten Flüchtlingsboot die Not der Menschen auf der Flucht vor Augen stellt. In den Gottesdienst soll auch der durch die Kirche fließende Wasserlauf, der „Fluß des Lebens“, einbezogen werden. Das Datum des Gottesdienstes wurde in Bezug auf den Weltflüchtlingstag der Vereinten Nationen festgelegt, der immer am 20. Juni stattfindet.

Der Verstorbenen gedenken, die kein Grab haben

„Unser ökumenischer Arbeitskreis richtet jetzt seit mehreren Jahren Gedenkfeiern für die Aachener Bürger aus, die vom Ordnungsamt bestattet werden, weil sie keine Angehörigen mehr hatten, die sich darum kümmern“, sagt die Aachener Pfarrerin Bettina Donath-Kreß. „Wir gedenken dieser Verstorbenen, die aber immerhin noch namentlich bekannt sind und einen Ort haben, an dem sie bestattet sind. Viele Flüchtlinge haben weder Grab noch Gedenkstein und wir kennen nicht ihre Namen. Deshalb wollen wir mit diesem Gottesdienst auch ihrer gedenken und an ihr Schicksal erinnern.“

Zu der Gedenkfeier sind sowohl Deutsche als auch Flüchtlinge eingeladen. „Ich finde es wichtig, dass viele Deutsche an der Gedenkfeier teilnehmen“, sagt Pfarrerin Donath-Kreß. „Wir haben hier in Aachen eine gute Erinnerungskultur, und an der Stelle sollten wir weitermachen. Durch die Abriegelung der Balkan-Route treiben wir Europäer die Flüchtlinge wieder aufs Meer und setzen sie auf ihrem Weg noch größeren Gefahren aus. Auch dagegen wollen wir ein Zeichen setzen.“

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