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„Untaten an Unorten“ – Fotografische Annäherung an das Unfassbare

Eröffnung der Ausstellung von Prof. Dr. Jürgen Erbach am Samstag, 18. Januar, 15 Uhr in der Genezareth-Kirche - Persönliche Annäherung an die Verbrechen des Nationalsozialismus

In der Genezareth-Kirche wird am Samstag, 18. Januar, 15 Uhr, eine ganz besondere Ausstellung eröffnet. Professor Dr. Jürgen Erbach hat 24 Orte aufgesucht, die heutzutage Gedenkstätten für die von Deutschen begangenen Verbrechen im Nationalsozialismus sind, und sich unserer Vergangenheit auf eine ganz besondere Weise mit der Kamera genähert. Durch die nationalsozialistischen Untaten wurden diese Orte gleichsam zu „Unorten“ unserer Geschichte. Seine Fotos - zumeist symbolhafte Ausschnitte - sind weit mehr als eine bloße Repräsentation des Gesehenen. In ihnen verbindet sich das Dokumentarische der Fotografie mit der Erinnerung an die Verbrechen und dem Versuch, eine Antwort auf das Unbegreifliche zu finden.
Auf seinen Reisen zu den „Unorten“ wurde der Fotograf begleitet von der „Betenden“ und dem „Gebeugten“, zwei vom Bildhauer Heinrich Janke geschaffenen Bronzefiguren, die – mal im Vordergrund, mal eher versteckt - ein zentraler Bestandteil der jeweiligen fotografischen Komposition werden und den fotografierten Gedenkstätten eine weitere Dimension verleihen. Im „Gebeugten“ begegnen uns die Opfer und deren Leid. Und in der „Betenden“ erkennen wir uns selbst auf der Suche nach Antwort wie auch im Wunsch nach Trost und Vergebung.

Aufruf zum stillen Innehalten

Im künstlerischen Arrangement von Ort und Figuren werden die Taten und deren Opfer mit den Überlebenden und Nachgeborenen subtil zusammengeführt, freilich ohne dass die Untat je die Herrschaft über die Opfer und unser Gebet zu nehmen vermag. Vergangenheit und Gegenwart bilden hier eine unauflösliche historisch-moralische Einheit, die uns in eine fortwährende Verantwortung nimmt und zum stillen Innehalten aufruft. Auf diese Weise gelingen Jürgen Erbach ein eindrucksvolles Plädoyer der Reflexion auf uns und unsere Geschichte und zugleich ein dringender moralischer Appell an Verantwortung und Gewissen.
Die Fotos sind Dokument einer ganz persönlichen Annäherung des Künstlers an die deutsche Geschichte und ein Angebot an alle, ihnen auf dem Weg in die Vergangenheit und zu einem selbst zu folgen. Sie verzichten auf Antworten, wo es nur Fragen geben kann, und halten Abstand, wo das innere Forum des Einzelnen angesprochen ist. 
Die Ausstellung ist noch bis zum 28. Februar in der Genezareth-Kirche, Vaalser Straße 341-349, zu sehen.
Öffnungszeiten der Ausstellung: Mo., Mi. und Fr. 11-13 Uhr und Do. 17-19 Uhr.

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