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Vier Personen vertraten den Kirchenkreis Aachen auf der Landessynode in Düsseldorf

Wichtige Themen waren Bildung, Frieden und Flüchtlingspolitik - Superintendent Bruckhoff leitete die Synode bei der Aussprache über den Bericht von Präses Thorsten Latzel

Bildung stand im thematischen Mittelpunkt der 76. Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland. „Sensibel für Vielfalt, offen für Gott – Bildung. Evangelisch. Frei.“ war das Schwerpunktthema der Tagung des obersten kirchlichen Leitungsgremiums überschrieben. Dessen 199 stimmberechtigte Mitglieder trafen sich in der dritten Januarwoche erstmals seit 2020 wieder in Präsenz. Tagungsort war zum ersten Mal Düsseldorf.

Pfarrer Hans-Peter Bruckhoff ist dienstältester Superintendent

Unter den Delegierten, die an der Landessynode teilnehmen, vertreten vier Abgeordnete den Evangelischen Kirchenkreis Aachen: Superintendent Pfarrer Hans-Peter Bruckhoff (Trinitatiskirchengemeinde Schleidener Tal), Pfarrer Jens-Peter Bentzin (Kirchengemeinde Monschauer Land), Susanne Degenhardt (Christusgemeinde Alsdorf-Würselen-Hoengen-Broichweiden) und Axel Schneider (Kirchengemeinde Aachen). Superintendent Hans-Peter Bruckhoff leitet als dienstältester Superintendent der Landeskirche die Synode, wenn bestimmte Tagesordnungspunkte die Kirchenleitung betreffen.

Präsesbericht geht auf wichtige Themen des vergangenen Jahres ein

Dies war beispielsweise am Dienstagvormittag beim Jahresbericht von Präses Thorsten Latzel und der Aussprache darüber der Fall. Mit einer "doppelten Triggerwarnung" leitete Latzel seinen Bericht über die für die Kirche bedeutsamen Ereignisse im Jahr 2022 ein: "Es wird fromm und politisch." Im Bericht sprach der leitende Theologe der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) insbesondere über Friedensethik, Missbrauch, Klimaschutz, Bildung und die Rolle der Evangelischen Kirche in der aktuellen Zeit. Unter anderem forderte er mit Blick auf den Klimawandel einen anderen Lebensstil und sagte, es sei die Aufgabe der Völkergemeinschaft, die Ukraine in ihrem Recht auf Selbstverteidigung zu unterstützen. Auch die Pandemie und die Auswirkungen der Flutkatastrophe aus dem Jahr 2021 sprach Latzel an und erinnerte an die besondere Verantwortung, die Kirche für die Prävention und Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt habe.

Die Botschaft von der Liebe Gottes auch in Krisenzeiten verbreiten

Trotz aller Krisenthemen, die das "Wüstenjahr 2022" bestimmten hätten, betonte der Präses aber auch, dass die evangelische Kirche im Rheinland weiterhin 2,2 Millionen Mitglieder habe, darunter hunderttausende engagierte Menschen, und die Gemeinden "der Botschaft von der Liebe Gottes und von der Hoffnung in allen Krisen Gestalt geben". Die eigentliche Aufgabe der Kirche in unserer Zeit sei folgendes, so Latzel: "Hoffnung stiften. Armut, Unrecht, der Zerstörung der Schöpfung entgegentreten. Whistleblower der Liebe Gottes sein."

Fotoausstellung von jungen geflüchteten Frauen direkt für die Heimatgemeinde gebucht

Die Synodalen des Evangelischen Kirchenkreises Aachen äußerten sich am Dienstag nach dem Präsesbericht sehr zufrieden mit dem Verlauf der Landessynode. "Für mich ist es ja das erste Mal, dass ich präsentisch als Abgeordneter an einer Landessynode teilnehme, und ich muss sagen, es ist noch mal etwas anderes, sich hier auf Augenhöhe zu begegnen", sagte Pfarrer Jens-Peter Bentzin aus der Ev. Kirchengemeinde Monschauer Land. Das erste Highlight sei für ihn am Montag die Eröffnung der Fotoausstellung "HOPE - HoffnungBewegt!" gewesen. Diese zeigt Fotos, die von jungen geflüchteten Frauen gemacht wurden, welche in einem Projekt im griechischen Flüchtlingscamp einen Fotokurs besuchen konnten. "Diesen Frauen zu begegnen, ihnen zuhören zu dürfen und teilzuhaben an ihrem Schicksal, hat mich sehr gerührt", sagte Pfarrer Bentzin. Susanne Degenhardt, Synodale aus der Evangelischen Christusgemeinde Alsdorf-Würselen-Hoengen-Broichweiden, schritt bei der Ausstellungseröffnung direkt zur Tat. "Als ich hörte, dass man die Ausstellung für die eigene Gemeinde buchen kann, habe ich sofort meiner Pfarrerin gemailt und sie hat uns angemeldet", sagte sie. Da es die erste Buchung war, die einging, wird die Ausstellung schon im März im evangelischen Gemeindezentrum in Broichweiden zu sehen sein.

Als besonders wichtiges Thema auf der Landessynode sieht Susanne Degenhardt auch den dort vorgestellten Flüchtlingsbericht. "Er führt uns wieder vor Augen, dass nichts besser wird und die Situation an den EU-Außengrenzen dramatisch ist", sagte sie. "Der Bericht macht sachlich und fundiert deutlich, dass die Menschen dort in unserem Namen leiden müssen."

Bildungssynode berät Impulspapier

Gemäß des Schwerpunktthemas der Synode beschäftigen die Abgeordneten aus den 37 Kirchenkreisen sich in dieser Woche auch an mehreren Stellen mit Bildung. Dazu wird ein Impulspapier beraten. Der Aachener Synodale Axel Schneider, ehemaliger Schulleiter der evangelischen Viktoriaschule, hat sich intensiv mit diesem Papier befasst. "Ich sehe das Papier kritisch", sagte er. "Es ist ein binnenkirchliches Papier, bei dem die Außenperspektive nicht eingenommen wird. Ich finde, wir müssten uns mehr politisch einbringen."

Stichwort: Landessynode

Die Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland ist das oberste Leitungsgremium der mit mehr als 2,2 Millionen Mitgliedern zweitgrößten Landeskirche in Deutschland. Die Synode hat 199 stimmberechtigte Mitglieder (sowohl Theologinnen und Theologen als auch Nichttheologinnen und -theologen) aus den 37 Kirchenkreisen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen und im Saarland. Die Zahl der Abgeordneten eines Kirchenkreises bemisst sich nach der Zahl der Protestanten in diesem Kirchenkreis. Die Landessynode tagt immer Mitte Januar eine Woche lang.

(Text: Ev. Kirchenkreis Aachen / C. Braun)

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