"Einen andern Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.“ (1. Korinther 3,11). Hatte der Pfarrer wohl einen bestimmten Hintergedanken, als er mir ausgerechnet diesen Konfirmationsspruch zuteilte? Damals, am 7. April des Jahres 1974, gab er mir einen Vers mit auf den Lebensweg, der mich beschäftigt hat und bis heute beschäftigt. Volltreffer!
Biblischer Kernsatz fürs Leben
Wichtig ist mir dieser Satz nicht nur, weil Protestanten diesen Vers zutiefst mit Martin Luther verbinden – was ich spätestens dann begriff, als ich selbst ein paar Jahre später evangelische Theologie studierte. Nicht nur, weil der Vers deshalb besonders oft am Reformationstag zitiert, betrachtet und ausgelegt wird. Sondern gerade auch deshalb, weil ich diesen sehr „fundamentalen“ Satz als Kernsatz fürs Leben entdeckt habe. Zum Beispiel, als ich einmal bei einer beruflichen Fortbildung in vollkommen unkirchlicher Umgebung mein Lebensmotto verraten sollte und dann spontan diesen Bibelvers nannte. Die Reaktionen der anwesenden Journalisten-Kollegen reichten von vollkommenem Unverständnis bis zu peinlich berührtem Schweigen. Aber damit war geklärt, wo ich stehe. Und das führte anschließend zu durchaus offenen Begegnungen und Gesprächen.
Bibelworte können Klarheit bringen. Sie können an das Fundament meines Lebens erinnern. Können Ärgernis und Anstoß sein. Rätsel und Antwort. Geheimnis und Offenbarung. Immer wieder entdecke und erlebe ich das. Und immer wieder stelle ich dabei fest, dass bestimmte Weichenstellungen im Leben bei mir mit bestimmten Worten aus dem Buch der Bücher verknüpft sind. Oder anders ausgedrückt: Bibelverse sind für mich gerade an Wegkreuzungen entscheidend wichtig. Gott kann durch sie sprechen. Bei mir geschieht das oft erst Jahre später, wenn ich den Zusammenhang zwischen der Weichenstellung und dem Lebenswort zu verstehen beginne.
(aus: Jesus.de)