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Wanderausstellung „Martin Luther und das Judentum – Rückblick und Aufbruch“

Vom 18. bis 26. November 2021 im Gemeindezentrum Kornelimünster

Die Wanderausstellung „Martin Luther und das Judentum – Rückblick und Aufbruch“, die zum Reformationsjahr 2017 in der EKBO (Ev. Kirchen Berlin-Brandenburg und schlesische Oberlausitz) entstanden ist, wird in der Zeit von Anfang Juli bis Ende November 2021 in mehreren Gemeinden im Kirchenkreis Aachen gezeigt werden. In unserer Gemeinde wird dies vom 18. bis 26. November 2021 im Gemeindezentrum Kornelimünster der Fall sein. 

Martin Luther hat ein schwieriges Erbe hinterlassen. In der Anfangszeit der Reformation hat er dafür plädiert, Juden menschlich zu behandeln. Später hat er sie unerträglich geschmäht und die Anwendung von Gewalt gegen sie gefordert. Luthers Schrifttum lässt keinen Raum für jüdisches Leben. Alles Licht fällt auf die Seite des Evangeliums, alles Dunkel auf die jüdische Seite, symbolisiert vom Gesetz ohne Gnade. Erst nach dem Holocaust haben die evangelischen Kirchen begonnen, sich dem belastenden Erbe von Luthers Judenfeindlichkeit zu stellen. Hier reiht sich die Ausstellung ein. Auf ihren Tafeln erhalten jüdische und christliche Perspektiven Raum.

Pfarrerin Annegret Helmer (Alsdorf), Initiatorin der Übernahme der Ausstellung für unseren Kirchenkreis, schreibt:

Warum diese Ausstellung? Die Ausstellung ist von einer Arbeitsgruppe unter Federführung von Prof. Dr. Peter von der Osten-Sacken konzipiert und entwickelt worden. Sein Name verbindet sich seit Jahrzehnten mit wesentlichen Impulsen zum jüdisch-christlichen Dialog. Die Ausstellung besticht durch ihr Konzept. Sie blickt nicht wie üblich durch die Brille und aus dem Erfahrungshorizont des Christentums bzw. der christlichen Theologie auf das Judentum und seine Theologie, sondern versucht, reformatorische und rabbinische Theologie in einen echten Dialog zu bringen. Auf allen Schautafeln werden christliche und rabbinische Zugänge zu wichtigen Glaubensfragen in Texten und Bildern einander gegenübergestellt. So können sie in ein fruchtbares Gespräch kommen. Gemeinsamkeiten und Unterscheide werden deutlich und die jüdische Position gewinnt an Plausibilität, was besonders für die uns vertraute christliche Perspektive den Erkenntnisgewinn fördert. Dieser dialogische Zugang ist auch ein wesentlicher Unterschied zu der ebenfalls im Reformationsjubiläumsjahr in einem Verbund von VELKD-Kirchen entstandenen fast gleichnamigen Ausstellung „Martin Luther und die Juden“, über die im Netz wesentlich mehr zu finden ist – und mit der die EKBO-Ausstellung nicht zu verwechseln ist.

Zum Praktischen: Die Ausstellung besteht aus 16 hochformatigen Roll-Up-Transparenten. Es gibt einen sehr ansprechend gestalteten Katalog (Format DIN A 5, gebunden, 10 Euro), der die Ausstellung vollständig abbildet und m.E. hervorragendes Unterrichtsmaterial in Text und Bild bietet. Außerdem steht auf Wunsch ein Flyer zur Verfügung (Muster beigefügt), in den jeweils die eigenen Ausstellungszeiten- und Orte sowie Kontaktdaten eingedruckt werden können.

Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten des Gemeinebüros und vor Veranstaltungen zu besichtigen.

Ansprechpartner:innen

Heike Keßler-Wiertz

Vorständin

Geschäftsstelle
Reichsweg 30
52068 Aachen

0241 / 56 52 82 90

N.N.

Sprecher:in des Vorstandes

0241 / 56 52 82 90