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"Was Kinder und Jugendliche stark macht"

Jugendleiter lernen, wie sie Erkenntnisse der "Resilienzforschung" für die Jugendarbeit nutzen können - Juleica-Aufbaukurs im Jugendhaus Monschau

Es gibt Kinder, die unter außerordentlich schlechten Bedingungen aufwachsen und sich – entgegen aller Erwartungen – erstaunlich positiv entwickeln. Was macht diese Kinder stark, was hält sie gesund? Diesen Fragen geht die Resilienzforschung nach. Wie sie die Erkenntnisse der Resilienzforschung in ihrer eigenen Jugendarbeit nutzen können, haben die Teilnehmenden einen Aufbaukurses im Jugendhaus Monschau Ende April erfahren. Aufbauend auf den Forschungsergebnissen sollen die Jugendleiter das eigene pädagogische Handlungsrepertoire erweitern, um die Widerstandskraft von Kindern und Jugendlichen in ihren Gruppen zu stärken. Das dreitätige Seminar richtete sich an Inhaber der "Juleica", dem bundeseinheitlichen Ausweis für ehrenamtliche Mitarbeitende in der Jugendarbeit. Veranstalter des Seminars war das Jugendreferat des Evangelischen Kirchenkreises Aachen.

Anja und Phillip berichten vom Wochenende in Monschau:

„Heute lernt ihr die Theorie zu dem, was ihr als Gruppenleiter sowieso schon wisst und in eurer Jugendarbeit regelmäßig anwendet.“ So lauteten die ersten Worte von Kursleiter Manfred Näthke und Dorothea Schui. Wunderbar, dann kennen und können wir ja schon alles. ;-)

In Kleingruppen und  Plenumsdiskussionen bearbeiteten wir das Thema Resilienz und wie wir die Erkenntnisse der Resilienzforschung für unsere Jugendarbeit nutzen können. Die 16 Teilnehmer aus vier Gemeinden haben ihre eigenen Erfahrungen eingebracht und ausgetauscht. Dabei war es interessant, andere Ehrenamtliche und ihre Arbeit kennenzulernen.

Resilienzfördernde Faktoren wie klare Kommunikation, erfolgreiches Konfliktmanagement, unterstützende Strukturen und vieles mehr kann man trainieren, und wir hatten viel Spaß  beim Ausprobieren von Spielen und Übungen, die wir in unserer Jugendarbeit einsetzen können.

Besonders spannend fanden wir die Schnitzeljagd im 21. Jahrhundert mit der Smartphoneapp „Actionbound“. In zwei Gruppen haben wir eine Rallye durchs Jugendhaus erstellt und anschließend gegenseitig getestet. Wir freuen uns auf den Aufbaukurs im nächsten Jahr. 

Selbstwertgefühl stärken und Selbstwirksamkeit erleben

Das Seminar wurde geleitet von Manfred Näthke und Dorothea Schui. Zusammen mit den Teilnehmenden schauten sie durch die „Brille der Resilienzforschung“ auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Kinder zu stärken und zu bestärken ist schon immer Ziel unserer Jugendarbeit, aber der neue Blickwinkel gab uns frische Impulse. Wichtig ist es uns in der Jugendarbeit, das Selbstwertgefühl der Kinder zu stärken und sie Selbstwirksamkeit erleben zu lassen. Genau dies sind auch wichtige Faktoren der Resilienz. Außerdem ist es für Kinder und Jugendliche von großer Bedeutung, verlässliche Ansprechpartner zu haben, an die sie sich wenden können und dadurch die Erfahrung zu machen, dass sie sich Hilfe holen können, wenn sie diese benötigen. Darüber hinaus müssen sie die Möglichkeit haben, Freunde zu gewinnen und zu behalten, welche ihnen ebenfalls in den Angeboten der Jugendarbeit entsteht. Hilfreich in der Jugendarbeit sind zur Förderung der Resilienz beispielsweise Spiele, in denen Kinder lernen, sich anderen vorzustellen, anderen mitzuteilen was ihnen Spaß macht und auch Gefühle anderer zu erkennen. All dies wurde im Theorieteil des Kurses zur Resilienz geübt.

Schnitzeljagd mit dem Smartphone

Der zweite Teil des Aufbaukurses war dann dem Erproben der App "Actionbound" vorbehalten. Denn neben der Theorie sollen auch praktische Vorschläge zu spannenden Aktivitäten mit Kinder- und Jugendgruppen nicht zu kurz kommen. Mit viel Energie und Einfallsreichtum entwickelten die Teilnehmenden am Laptop zwei eigene Rallyes durch das Jugendhaus. Dabei konnten mit der App problemlos Fotos, Videos, Umfragen und Qr-Codes in die Rallye eingebunden werden. Per Smartphone wurden die Teilnehmer beim Erproben der Rallye durch die Aufgaben geführt und die Auswertung der Ergebnisse erfolgte in Sekundenschnelle direkt nach der letzten Aufgabe und konnte per E-Mail auch gesichert und ausgedruckt werden. Gerne hätten die Jugendlichen weiter an der Ausarbeitung der Aufgaben gefeilt , doch jedes Wochenende hat ein Ende. 2016 ist der nächste Aufbaukurs als Zeltwochenende auf dem Jugendzeltplatz in Dedenborn geplant. Anmeldungen nimmt wie immer das Jugendreferat entgegen.

(Text: Dorothea Schui)

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