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Zusammen Zukunft bauen wie ein Floß

Projekt für mehr Beteiligung von jungen Menschen in der Kirche im Ev. Kirchenkreis Aachen gestartet - Austausch, Grillen und Floßbau am Rursee

"Zusammen kommt man auf gute Ideen und bewältigt Probleme, mit denen man alleine nicht klarkäme", ist sich Jugendreferent Axel Büker sicher. "Das ist das gleiche Prinzip - in der Kirche wie beim Floßbau!" Wie beides funktionieren kann, zeigte sich beim Auftakt-Event für mehr Beteiligung von Jugendlichen im Ev. Kirchenkreis Aachen am vergangenen Samstag am Rursee. Unter dem Motto "Klar zum Ändern!" hatte das Jugendreferat dort Jugend-Presbyter und andere kirchlich engagierte junge Menschen zum Kennenlernen, Austausch, Grillen, Wasserspaß eingeladen. Ziel war es dabei auch, mehr Jugendliche und junge Erwachsene zur Mitarbeit in kirchlichen Gremien zu ermutigen, damit sie selbst über ihre Kirche von morgen mitbestimmen können.

Auf allen Ebenen der Evangelischen Kirche im Rheinland sollen junge Menschen stärker wahrgenommen werden. Ihre Probleme und Interesse müssen noch stärker Teil von Entscheidungen werden, die in der Kirche getroffen werden. Deshalb muss schon jetzt in jedem Presbyterium, also den Leitungsgremien der Gemeinden, mindestens eine junge Person (im Alter bis 27 Jahren) vertreten sein. In den Ausschüssen, die sich besonders mit Jugendthemen beschäftigen, soll es sogar mindestens die Hälfte sein.

Den Altersdurchschnitt definitiv gesenkt

Im Evangelischen Kirchenkreis Aachen gibt es aktuell schon dreizehn junge Presbyterinnen und Presbyter bis einschließlich 27 Jahren. Damit steht der Kirchenkreis Aachen im EKiR-Vergleich sehr gut da. Antje und Jonathan engagieren sich beispielsweise in den Presbyterien von Roggendorf und Aachen-Mitte. "Ich bin stimmberechtigt, seit ich im August 18 geworden bin", erzählt Antje. "In unserem Presbyterium habe ich den Altersdurchschnitt definitv gesenkt", lacht sie. "Aber es macht Spaß, und ich werde auch bei Beschlüssen oft explizit nach meiner Meinung gefragt." Jonathan ist zum Jugend-Event am Rursee gekommen, weil er andere junge Engagierte kennenlernen wollte und er sich mehr Jugendarbeit in seinem Gemeindebereich wünscht. "Es gibt bei uns nach dem Konfi-Unterricht gar keine Angebote für Jugendliche", ärgert er sich.

Perspektive aufgemacht, was alles geht

Wie sie selbst sich in ihrer Gemeinde engagiert hat, was sie dabei erreichen konnte und wie sie zur Vorsitzenden der Ev. Jugend im Rheinland wurde, berichtete Fiona Paulus den Jugendlichen. Die 24-Jährige schließt gerade ihr Physik-Studium an der Uni Bonn ab. "Mit 12 oder 13 Jahren bin ich schon in den Jugendausschuss meiner Gemeinde gegangen", erzählt sie. "Damals habe ich viel Ten Sing-Arbeit gemacht, aber mich auch für unseren eigenen Jugendraum eingesetzt." Heute ist ihr "Herzensthema" der Klimaschutz. Dass Fiona Paulus für die Jugendlichen an diesem Tag ansprechbar war, freut Jugendreferent Axel Büker besonders. "Der Weg ist nicht weit, in der Kirche etwas zu erreichen, das wird am besten spürbar mit Menschen, die es tun", sagt er. "Fiona ist das beste Beispiel dafür, und so kann sie den Jugendlichen die Perspektive aufmachen, was alles geht."

Weitere Veranstaltungen für mehr Jugend-Partizipation folgen

Im Ev. Kirchenkreis Aachen war die Veranstaltung am Rursee der Auftakt zu einem längeren Prozess für mehr Beteiligung von jungen Menschen. Bei der Kreissynode Anfang November sind auch Jugendliche zur Teilnahme mit Gaststatus eingeladen. Im neuen Jahr wird es dann Regionaltreffen für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene geben, um Themen zu finden und zu besprechen. Die Kreissynode im November 2022 wird wahrscheinlich eine Jugendsynode werden.

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