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Zusammenkommen an der Krippe und einander nicht im Stich lassen

Superintendent Bruckhoff: "In der Adventszeit leuchtet schon das Licht der Hoffnung und Erwartung" - Opfer von Ungerechtigkeit, Flutkatastrophe, Klimawandel und Pandemie nicht vergessen

Sehr geehrte Damen und Herren,

Liebe Schwestern und Brüder,

dieses Jahr 2021 hat uns mit weiteren Wellen der Corona-Pandemie und mit der Flutkatastrophe im Sommer intensiv im Griff. Wie ist es Ihnen persönlich, beruflich und gesellschaftlich ergangen in allen Belastungen, Herausforderungen und Aufgaben? Wo haben Sie Gemeinschaft mit anderen Menschen und darin Glück und Halt gefunden und wo Enttäuschungen und Rückschläge erlitten? Wonach richten wir uns gemeinsam aus im Blick auf das, was vor uns liegt?

Längst bevor dieses Jahr 2021 zu Ende geht, bevor wir so oder so eine Bilanz ziehen, hat mit dem ersten Advent ein neues Kirchenjahr angefangen. Ich lasse mich in diesem Jahr gerne unterbrechen in meinem Grübeln und Nachdenken.  Nach den ernsten Gedenksonntagen im November, Volkstrauertag und Ewigkeitssonntag, richtet uns die Adventszeit auf ein Licht aus, das uns entgegenleuchtet, hineinscheint in unsere Zeit, so wie der Stern den Weisen in der Weihnachtsgeschichte. Die Weihnachtsgeschichte erzählt wie Gott zu den Menschen kommt und Hoffnung und Erwartung weckt für die, die im Dunkeln stehen.

Weihnachtsgruß aus dem Senegal stellt Frage einer alle umfassenden Gerechtigkeit

Das Motiv auf dieser Karte der Difäm zeigt wie Christen in der Abteikirche Keur Moussa im Senegal die Geburt Christi darstellen und feiern. Gott wird in der Krippe einer von uns und führt an seiner Krippe ganz unterschiedliche Menschen Hirten und Weisen zusammen.  Der schwarze Christus in der Krippe war in dem Jahr, in dem dieses Bild entstand, 1963, eine kulturell, gesellschaftlich und politisch irritierende Darstellung. Sind wir da wirklich weiter gekommen in der Frage der Hautfarbe, der ungerechten Verteilung der Güter dieser Erde, in der Frage einer alle umfassenden Gerechtigkeit?

Der Weihnachtsgruß aus dem Senegal öffnet uns den Blick mitten im eigenen schrecklichen Erleben der Folgen der Erderwärmung und des längst begonnenen Klimawandels an die Menschen in vielen Erdteilen der Welt zu denken, die schön längst viel härter und immer wieder von Dürrperioden, Waldbränden, Tsunamis und Flutkatastrophen betroffen sind.

Der Stern führt die Weisen aus dem Kulturland in den Winkel der Welt, an den Machtzentren vorbei, den König lassen sie ins Leere laufen. Sie sind fokussiert und ausgerichtet auf ein anderes Ziel, auf einen Herrscher, von dem schon der Prophet Jesaja sagt:

Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ist auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, dass er's stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des HERRN Zebaoth. (Jesaja 9, 5-6)

Politisches und persönliches Handeln auf die Ankunft Christi ausrichten

Lassen wir uns unterbrechen in unserem Tun und Lassen, Hoffen und Verzweifeln von diesem Friede-Fürst. Kommen wir zusammen an seiner Krippe und lassen einander nicht im Stich in dieser Zeit, die schwer ist für die Opfer der Flutkatastrophe in unserer Region. Richten wir uns in unserem politischen und persönlichen Handeln aus auf dieses Kind, auf sein Friedens-Reich und seine Gerechtigkeit.

Hans-Peter Bruckhoff
(Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Aachen)

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