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Suchtprävention startet die Kampagne #powerstattenergy

Arbeitskreis Suchtprävention der StädteRegion Aachen möchte aufklären und sensibilisieren

„Heute schon gefrühstückt?“ Antwort: „Ja klar. Ich hatte einen Energy!“ Oft bekommen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Jugendarbeit diese Antwort von Jugendlichen, denen ihre täglichen Energydrinks sehr wichtig sind – oft wichtiger als eine gesunde Mahlzeit. Wer mit Kindern und Jugendlichen arbeitet, kann auch von Wettbewerben in jugendlichen Cliquen berichten, bei denen es darum geht, wer denn die meisten Dosen der süßen Brause mit hohem Koffeingehalt hintereinander verkraften kann. Negative Begleiterscheinungen, die zu viele Energydrinks nach sich ziehen können, sind vielen Kindern und Jugendlichen – aber auch Erwachsenen – nicht bekannt. Deswegen will der Arbeitskreis Suchtprävention in der StädteRegion Aachen jetzt verstärkt auf dieses Thema aufmerksam machen, dazu aufklären und sensibilisieren.

Zum Arbeitskreis gehören alle Jugendämter und das Gesundheitsamt in der StädteRegion Aachen, die Fachstellen für Suchtprävention von Caritas und Diakonie, die AOK Rheinland, die Polizei Aachen sowie das Landesprogramm Bildung und Gesundheit NRW.

Keine nachhaltig positive Wirkung von Energydrinks

Es gibt keine nachhaltig positive Wirkung von Energydrinks. Allerdings ranken sich um die hoch koffeinhaltigen Getränke einige Mythen, zum Beispiel dass sie wach machen, „Power“ geben oder zur Leistungssteigerung beitragen. Beim Studieren sollen sie Ausdauer schaffen, beim Sport den letzten Schub geben und in Kombination mit Alkohol angeblich jede Party länger und besser machen. In Wirklichkeit ist die Wirkung von hochdosierten zucker- und koffeinhaltigen Getränken nur kurzzeitig aufputschend.

Je nach Konsum beginnt eine wachmachende Wirkung nach etwa 15 bis 30 Minuten, lässt aber schon nach 60 Minuten wieder nach. Die negativen Begleiterscheinungen bei einem übermäßigen Konsum wiegen schwerer: Übelkeit, Nervosität, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Schweißausbrüche, Herzrasen, Wahrnehmungsstörungen, Anstieg des Blutzuckerspiegels und hohe Insulinausschüttung können die Folge sein.

Tatsache ist: Statt zu Leistungssteigerung kann der regelmäßige und erhöhte Verzehr von Energydrinks vor allem bei Kindern zu gesundheitlichen Risiken führen, zum Beispiel Herzrhythmusstörungen, Kreislaufkollaps, Übergewicht, Diabetes oder Bluthochdruck. In einer Studie des Bundesinstitutes für Risikobewertung (BfR) von 2019 wurde festgestellt, dass der Konsum ab zwei Dosen aufwärts pro Tag für Kinder und Jugendliche problematisch sein kann.

Plakat- und Postkartenaktion sollen Aufmerksamkeit wecken

Wie bei allen präventiven Maßnahmen geht es dem Arbeitskreis mit seiner Kampagne #powerstattenergy nicht darum, den Konsum von Energydrinks zu verbieten. Es geht den Initiatoren vielmehr darum, auf die Risiken aufmerksam zu machen und für einen verantwortungsvollen, kritischen Umgang zu werben – insbesondere mit Blick auf die Jüngsten. Dazu wenden sie sich an Jugendliche und Erziehungsberechtigte gleichermaßen. Eine Plakat- und Postkartenaktion sowie umfassende Informationen auf der Internetseite www.imblick.info sollen Aufmerksamkeit wecken. Die Plakate wurden gemeinsam mit Jugendlichen aus Eschweiler und Simmerath erstellt und werden zum Beispiel in Schulen, Jugendeinrichtungen und Rathäusern zu finden sein.
 

#powerstattenergy unterstützt damit die warnenden Hinweise vieler Ärztinnen und Ärzte sowie Forderungen des BfR, das sich bereits vor einigen Jahren für Hinweise für bestimmte Verbrauchergruppen (Kinder, Schwangere, Stillende, koffeinempfindliche Personen) auf den Etiketten von Energydrinks ausgesprochen hat. Der Arbeitskreis Suchtprävention in der StädteRegion Aachen schließt sich dem an und empfiehlt darüber hinaus, die Abgabe von Energydrinks an unter 16-Jährige zu vermeiden. Er appelliert auch an Abgabestellen wie Kioske, Discounter oder Geschäfte, sich dem anzuschließen. Am Ende sollen alle dazu beitragen und mithelfen, dass vor allem Kinder und Jugendliche Energydrinks verantwortungsvoll konsumieren sowie gesund und ausreichend frühstücken, um so richtig Energie für den Tag zu tanken.
 

Weiterführende Informationen zur Kampagne #powerstattenergy sind hier zu finden: www.imblick.info/power-statt-energy.

 

 

Ansprechpartner:innen

Wolfgang Hundt

Leitung Suchthilfe Diakonie

Suchtberatung Baustein
Otto-Wels-Str. 15a
52477 Alsdorf

02404 / 91 33 40