In den letzten Jahren hat sich in der Markuskirche der Herzogenrather Lydiagemeinde die Tradition einer Predigtreihe in der Passionszeit entwickelt. Im Mittelpunkt steht immer ein Thema mit Bezug zur „schönen, heiligen, alten Zahl sieben“, wie Pfarrer Joachim Leberecht erläutert. In diesem Jahr waren das die Worte Jesu am Kreuz, zu denen es an sieben Terminen jeweils eine besondere Predigt gab. Gehalten haben sie neben Pfarrer Leberecht selbst, Pfarrerin Renate Fischer-Bausch (Merkstein), Pfarrer Frank Ungerathen (Kohlscheid), die beiden Prädikanten der Gemeinde, Britta Schwering und Erhard Lay, sowie die in der Gemeinde lebenden Pfarrer, Jochen Remy (Schulseelsorger in Aachen) und Dirk Puder (Seelsorger am Aachener Uniklinikum). Ihre Predigten sind nun unter dem Titel „7 Kreuzes Worte, 7 Lebens Worte, 7 Reden“ im Verlag „tredition“ in Buchform erschienen.
Besondere Bedingungen durch die Corona-Pandemie
Besonders wurde die diesjährige Predigtreihe – wie so vieles in diesem Jahr – durch die Corona-Pandemie. Nur die ersten drei Predigten konnten wie gewohnt stattfinden, eingebunden in den Gottesdienst mit der Gemeinde und mit anschließendem Austausch über das Gehörte. Danach wurden auch in der Lydiagemeinde die Gottesdienste mit der Gemeinde ausgesetzt. Gottesdienst und Predigt fanden nur noch in kleinem Kreis statt und wurden als Video auf dem Youtube-Kanal der Gemeinde eingestellt.
Der zum Teil etwas andere Rahmen, nahm den sieben Predigten nichts von ihrer Wirkung. In jede ist der ganz eigene Blickwinkel des Predigenden auf das jeweilige Kreuzeswort Jesu eingeflossen, mal mit Bezug auf Kunst oder Musik, mal auf persönliche Erfahrung oder die aktuelle Situation unter Corona. Erhard Lay predigte zu „Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein“. Für ihn steht hier „neben den Schrecken des Todes auch der Weg ins Paradies. Ein Angebot im hier und jetzt und in Ewigkeit“. Krankenhauspfarrer Dirk Puder griff die Stelle „Frau, siehe das ist dein Sohn!“ und „Das ist deine Mutter“ aus dem Johannesevangelium auf. „Die Geschichte könnte auch heute spielen. Diese Transparenz zum Leben heute wird von den Worte Jesu am Kreuz konterkariert, die Schnittstellen in die Ewigkeit sind.“