Da sein. Nah sein. Mensch sein.
Dieses Motto des Diakonischen Werkes Aachen wurde im Jahr 2021 einmal mehr Auftrag-Anspruch und Wirklichkeit. In einer Pressekonferenz am 3. Juni stellte das Diakonische Werk in der Nadelfabrik die Arbeit des vergangenen Jahres vor.
Das Arbeiten im zweiten Pandemiejahr wurde im Sommer noch um die Bewältigung der Naturkatastrophe Flut in unserem Einzugsgebiet erweitert. Mitarbeitende, die selbst zu Betroffenen wurden, Einrichtungen, insbesondere in Stolberg und Schleiden-Gemünd, die nicht mehr zur Verfügung standen, all dieses waren Herausforderungen, denen sich die Mitarbeitenden des Diakonischen Werkes gestellt haben.
In kürzester Zeit, alleine am ersten Wochenende der Flut, wurden über den Spitzenverband Diakonie RWL mehrere hunderttausend Euro gespendet. Mit Unterstützung der Diakonie Katastrophenhilfe gelang es, mit den diakonischen Partnern WABe e.V., DW Jülich und DW Euskirchen in den betroffenen Regionen Fluthilfebüros einzurichten, um so dem Motto gemäß schnell und praktisch da zu sein und vor Ort Hilfe leisten zu können. Allen Beteiligten wurde sehr schnell klar: Das Ausmaß der Schäden ist so umfassend, dass es Jahre zum Wiederaufbau, aber auch Zeit zur Bearbeitung traumatischer Geschehnisse braucht. Dafür Unterstützung und Hilfe zu bieten ist der Auftrag des Diakonischen Werkes Aachen.
Das Diakonische Werk Aachen blickt auf eine positive Bilanz: fast 10.000 Menschen konnten mit unterschiedlichen Angeboten erreicht werden
Vor diesem Hintergrund sind die über 560 Angebote, die die 88 Mitarbeitende trotz schwieriger Bedingungen durchgeführt haben, mehr als erfreulich. Fast 10.000 Menschen konnten im letzten Jahr über in den verschiedenen Bereichen sowohl in Präsenz als auch online erreicht werden. Dabei standen Themen wie Einsamkeit, Gesundheit, Zunahme der Kontaktaufnahme online, hohe Belastungen und mobiles Arbeiten im Fokus, sowohl bei den Klient:innen als auch den bei Mitarbeitenden.
Darüber hinaus erweiterten der Ausbau digitaler Formate und die Präsenz einzelner Bereiche bei Facebook, Instagram und Youtube den Nutzer*innenkreis. Und die weitere Professionalisierung in diesem Bereich als zukünftige Möglichkeit sozialer Arbeit wurde im letzten Jahr strukturierter aufgegriffen, indem erste Fachgespräche und interne Schulungen stattfanden.
Perspektivwechsel: Das Diakonische Werk Aachen aus Sicht der Nutzenden
Ab März dieses Jahres nahm der lang ersehnte Relaunch der Webseite Fahrt auf und konnte Anfang Juni schließlich umgesetzt werden. Dabei wechselte das Diakonische Werk Aachen die Perspektive und schaute mit fremden Blick auf die Seite. Um ganz klar den Bedarf und die Interessen der Nutzer*innen in Vordergrund zu stellen, wurden die Angebote des Diakonischen Werkes nicht nach den vorhandenen Einrichtungen strukturiert, sondern nach den Fragestellungen und persönlichen Anliegen der Besucher*innen.
So finden sich bei den Angeboten die Themen Aachener Klinikhilfe, Familie, Geburt und Schwangerschaft, Gesetzliche Betreuung, Hilfen bei Gewalt, Migration und Integration, Senior*innen und Suchthilfe. In jeder dieser Kategorien können Interessierte die für sie relevanten Angebote mit den entsprechenden Ansprechpartner*innen schnell finden und unkompliziert kontaktieren.
Dementsprechend war es dem Diakonischen Werk ein Anliegen, den Mitarbeitenden ein Gesicht zu geben, so dass Nutzer*innen sofort wissen, welche Menschen hinter den Kontaktdaten stehen. Aufnahmen der eignen Aktivitäten runden die persönliche Note ab und werden ergänzt durch atmosphärische Bilder.
Das Konzept sieht eine stetige Weiterentwicklung vor. So sollen im Laufe der Zeit auch beispielsweise datenschutzkonforme Online- und Chat-Funktionen angeboten werden. „Wir verstehen die Webseite als Entwicklungsmodell“, so Vorständin Heike Keßler-Wiertz. Dabei ist es ihr wichtig, sich an den Bedarfen der Nutzer*innen zu orientieren und ebenso Anregungen der Einrichtungsleitenden einfließen zu lassen um die Webseite im Fluss zu halten. Also ganz dem Motto entsprechend „nah sein“.