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Evangelische Kirchengemeinden Herzogenrath und Merkstein wollen sich zur „Evangelischen Lydia-Gemeinde Herzogenrath“ zusammenschließen

Fusion zum 1.1.2018 geplant – Häufigerer Kanzeltausch ab September 2017 – Alle drei Standorte sollen eigenständig erhalten werden

Die Evangelische Kirchengemeinde Herzogenrath und die Evangelische Kirchengemeinde Merkstein wollen zum Anfang des kommenden Jahres fusionieren. Darüber hatten beide Gemeinden schon in parallel abgehaltenen Gemeindeversammlungen im März ihre Gemeindeglieder informiert. In einem Pressegespräch im Gemeindezentrum an der Markuskirche stellten die drei Pfarrstelleninhaber jetzt die Einzelheiten vor. Pfarrer Joachim Wehrenbrecht (Markuskirche Herzogenrath), Pfarrer Frank Ungerathen (Lukas-Gemeindezentrum Kohlscheid) und Pfarrerin Renate Fischer-Bausch (Martin-Luther-Kirche Merkstein) machten in dem Gespräch deutlich, dass beide Gemeinden schon eng und vertrauensvoll zusammenarbeiten. Die Presbyterinnen Britta Rosen und Britta Schwering (Herzogenrath) sowie Marianne Helbig (Merkstein) nahmen ebenfalls an dem Pressegespräch teil und standen für Rückfragen zur Verfügung.

Für die Zukunft ist in Herzogenrath und Merkstein nun Folgendes geplant:

-          Die Gemeinden fusionieren zum 1.1.2018.

-          Der Name der künftig fusionierten Kirchengemeinde lautet vorbehaltlich der Zustimmung der Kirchenleitung „Evangelische Lydia-Gemeinde Herzogenrath“. Die Gestaltung des neu einzuführenden Siegels ist noch in Arbeit.

-          Die Standorte und Gottesdienststätten wurden in Herzogenrath und werden in Merkstein einer Wirtschaftlichkeitsprüfung unterzogen – Ziel ist, alle eigenständig wirtschaftlich tragfähig zu erhalten.

-          Das Vermögen beider Gemeinden wird mit der Fusion zusammengelegt.

-          Bis zum nächsten Presbyteriums-Wahljahr 2020 werden beide (jetzigen) Presbyterien bestehen bleiben und ab 2018 die neue Gemeinde als „Bevollmächtigten-Ausschuss“ leiten. 

-          Es ist beabsichtigt, sowohl die Gemeindebüros als auch die Archive an einen Ort zusammenzulegen.

-          Für einzelne Bereiche werden Fachausschüsse gebildet:  z.B. für Bau, Familienzentrum und Flüchtlingsarbeit.

-          Ab September 2017 soll nach gemeinsamer Predigtplanerstellung ein häufigerer Kanzeltausch stattfinden.

Schon jetzt viele gemeinsame Aktivitäten

Bereits jetzt finden zwischen den Gemeinden zahlreiche Gespräche und gemeinsame Aktivitäten statt. Pläne für eine zukünftige Fusion werden seit 2014 bedacht. Die Gemeinden geben seit 20 Jahren einen gemeinsamen Gemeindebrief heraus. Seit 2016 gibt es eine intensive Zusammenarbeit im Bereich der Konfirmandenarbeit (Konfi-Freizeit, Wochenendseminare). Diese Zusammenarbeit soll noch weiter ausgebaut werden. Dennoch soll auch nach 2018 der Konfirmandenunterricht an den einzelnen Standorten stattfinden.

Gemeinden gehörten früher schon zusammen

Im Jahr 1953 wurde in der damaligen Evangelischen Kirchengemeinde Herzogenrath eine zweite Pfarrstelle „Merkstein“ eingerichtet. 1960 wurde die Ev. Kirchengemeinde Merkstein dann eigenständig. Pfarrerin Renate Fischer-Bausch sagte in Hinblick auf diese Geschichte der Gemeinden und den heutigen Stand der Fusionsplanungen: „Die Atmosphäre in unseren Gemeinden empfinde ich als unaufgeregt und positiv. Mein Eindruck: Die Gespräche sind auf einem guten Weg. Es wächst neu zusammen, was schon einmal zusammen war.“

Neue Gemeinde wird rund 6500 Gemeindeglieder haben

Aktuell zählt die Kirchengemeinde Merkstein 2305 Gemeindeglieder, die Gemeinde Herzogenrath 4248 Gemeindeglieder, davon 2297 in Kohlscheid und 1951 in Herzogenrath-Mitte. Die neue Evangelische Lydia-Gemeinde Herzogenrath wird also rund 6.500 Gemeindeglieder haben.

Lydia: Erste Christin in Europa

Auch die Hintergründe der Namenswahl für die neue Gemeinde erläuterten die Anwesenden im Pressegespräch ausführlich:

 

"Als Namensgeberin haben wir uns Lydia, die erste Christin auf dem Boden Europas, ausgesucht.

Apostelgeschichte 16,13-16: Am Sabbattag gingen wir [Paulus, Silas und Timotheus] hinaus vor die Stadt [Philippi] an den Fluss, wo wir dachten, dass man zu beten pflegte, und wir setzten uns und redeten mit den Frauen, die dort zusammenkamen.

Und eine gottesfürchtige Frau mit Namen Lydia, eine Purpurhändlerin aus der Stadt Thyatira, hörte zu; der tat der Herr das Herz auf, sodass sie Acht hatte, was von Paulus geredet wurde.

Als sie aber mit ihrem Hause getauft war, bat sie uns und sprach: Wenn ihr anerkennt, dass ich an den Herrn glaube, so kommt in mein Haus und bleibt da. Und sie nötigte uns.[…]

„Lydia“ ist  kurz, klingt hell und schön. Der Name der ersten Christin in Europa geht auf die Bezeichnung der Landschaft Lydien im heutigen Griechenland zurück. Lydia ließ sich mit der ganzen Hausgemeinschaft taufen. Sie hat den Aposteln Herberge gegeben und in ihrem Haus versammelte sich die erste Christengemeinde in Philippi.

Wir vergegenwärtigen mit der Namenswahl, dass Frauen ebenso wie Männer für die Verbreitung des Evangeliums sorgen und sich mit besonderer Verantwortung im Gemeindeleben engagieren.  

Der Auftrag der Verkündigung des Evangeliums ist mit dem Namen Lydia verbunden. Unsere fusionierte  „Evangelische Lydia-Gemeinde Herzogenrath“ liegt im Dreiländereck. Wir unterstützen mit der Namenswahl bewusst den europäischen Gedanken und Vereinigungsprozess. Lydia steht dafür, dass das Evangelium allen Menschen gilt, unabhängig von ihrer Nationalität oder kulturellen Herkunft. Die Taufe als Sakrament der Zugehörigkeit zu Gott und zur christlichen Kirche ist uns in einer zunehmend pluralisierten Gesellschaft wichtig. Hier erfahren Menschen den Zuspruch und den Anspruch Gottes für ihr Leben. Als Kinder Gottes wollen wir mit unserem Leben in der Gemeinde, in der Kommune und in der Welt ein am  Evangelium  ausgerichtetes christliches Zeugnis geben."

 

(Text: Fischer-Bausch, Wehrenbrecht, Braun)

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