Zum Fahrradgottesdienst am Ostermontag, zu dem die Christusgemeinde erstmals eingeladen hatte, machten sich rund 25 Fahrradbegeisterte auf den Weg. Rund um den renaturierten Tagebau genossen sie das Frühlingswetter und feierten an verschiedenen Stationen einen stimmungsvollen Freiluftgottesdienst.
Fahrradgottesdienst mit Ostergeschichte
Die ca. 12 km lange Route führte bei schönstem Sonnenschein, blauem Himmel und angenehmen Temperaturen von der Martin-Luther-Kirche in Alsdorf über die Ev. Kirche Mariadorf durch das renaturierte Tagebaugebiet hinter Warden. Blühende Rapsfelder und frisch bestelltes Ackerland bildeten eine reizvolle Szenerie unter Windkrafträdern und vor der Kulisse des Kraftwerks Langerwehe.
Wegkreuze und Gedenksteine erinnerten unterwegs an die ehemals hier gelegenen Dörfer Langweiler, Obermerz, Lürken und Laurenzberg, die mit der Ausweitung des Braunkohletagebaus in den 1960er Jahren abgebaggert wurden.
Teilnehmende des Fahrradgottesdienstes konnten aus eigenem Erleben in ihrer Jugend davon erzählen.
Die Gedenkorte bildeten die liturgischen Stationen des Gottesdienstes. Hier entfaltete Pfarrerin Annegret Helmer nach und nach die Geschichte der zwei Jünger, die sich nach dem Tod Jesu voll Trauer und Abschiedsschmerz auf den Weg von Jerusalem machen. Unterwegs begegnet ihnen Jesus - aber erst als er mit einer vertrauten Geste das Brot mit ihnen teilt, erkennen sie ihn und ihre Trauer verwandelt sich in Freude darüber, dass er lebt.
So verband sich die von Abschieds- und Trauergeschichten und neuem Leben geprägte Landschaft auf eindrückliche Weise mit der biblischen Geschichte.
Die Teilnehmenden schlugen jedoch auch die Brücke zu den gegenwärtig unter ganz anderen Rahmenbedingungen stattfindenen Auseinandersetzungen um den Bestand der Dörfer an der Kante des Tagebaus Garzweiler II.