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Superintendent fordert Hilfe für Flüchtlinge aus Afrika

Euregionale Ökumenische Konferenz diskutiert über „Fremde in unserer Mitte“ – Migration als Gottes- und Menschenrecht

Das Schicksal afrikanischer Flüchtlinge, die versuchen in die Europäische Union zu gelangen, die Integration von Zuwanderern im Aachener Ostviertel und der hohe Stimmenanteil für die islamfeindliche Partei PVV im Provinzparlament Limburg waren nur drei der Themen, mit denen sich die Euregionale Ökumenische Konferenz in Eupen heute beschäftigt hat. Zu dem Studientag mit dem diesjährigen Titel „Fremde in unserer Mitte – Auf dem Weg zu einer einladenden Kirche“ trafen sich fast 50 Interessierte aus Deutschland, Belgien und den Niederlanden im Haus St. Joseph.

Fremdheit überwinden – Gemeinsamkeiten entdecken

„Wie kann es gelingen, Fremdheit zwischen Einheimischen und Zugewanderten zu überwinden, Gemeinsamkeiten zu entdecken und Kirche als einladenden Ort auch für Fremde zu zeigen?“, stellte Dechant Helmut Schmitz für das Vikariat des deutschsprachigen Gebiets des Bistums Lüttich zu Beginn die Kernfragen der Veranstaltung. Erfahrungen und Anregungen aus der Praxis zur Lösung dieser Fragen trugen in den Arbeitsgruppen am Nachmittag unter anderem Hans-Josef Gerets, Gemeindereferent des Bistums Aachen, sowie Karin Bonfrère und Silke Silanoe aus dem Presbyterium der evangelisch-lutherischen Kirche in Südlimburg bei.

Schutzgebot für Fremde muss auch heute gelten

Auf die Verantwortung der Europäer für viele der Flüchtlinge, die versuchen die EU-Außengrenzen im Süden zu überwinden, wies Hans-Peter Bruckhoff, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Aachen, hin. Das Schutzgebot gegenüber Fremden, die ihr Land infolge politischer, wirtschaftlicher oder anderer Umstände verlassen mussten, durchziehe wie ein roter Faden die Sammlung der Gebote des Alten Testaments, sagte Bruckhoff. „Auch heute müssen Christen für die Menschenwürde aller Menschen eintreten und Schutzbedürftigen ihr Recht nicht vorenthalten.“

Initiative der Kirchenkreise Aachen und Jülich für Flüchtlinge in Marokko

Bruckhoff berichtete über die Situation von afrikanischen Flüchtlingen in Marokko und eine neue Initiative der evangelischen Kirchenkreise Aachen und Jülich, um den jungen, qualifizierten Menschen dort zu helfen, ihre Ausbildung abzuschließen. Der Superintendent plädierte dafür, die Euregionale Flüchtlingsplattform, die sich bereits in den 1990er Jahren für Flüchtlinge eingesetzt hatte, neu zu beleben und die Kontakte der beiden Kirchenkreise zur Flüchtlingskirche in Marokko zu unterstützen. „Wir müssen den Flüchtlingen in akuter Not wirksam helfen und gleichzeitig die Migrations- und Fluchtursachen vor Ort bekämpfen“, sagte Bruckhoff. Dazu sei ein nicht nur ökonomisch, sondern auch ethisch starkes Europa verpflichtet.

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